Doch auch vor weiteren Bedrohungen durch Internetkriminalität können sich nun Privatpersonen absichern. Denn aus Erfahrung lernend, hat der Versicherer-Dachverband GDV mit seinen Mitgliedern hierfür Musterbausteine entwickelt und überarbeitet. Diese betreffen das Cyber-Mobbing, den Identitätsmissbrauch sowie die Datenwiederherstellung nach Datenverlust. Denn auch hier drohen durch Internetkriminalität schwere Folgen für Betroffene.
Ein Beispiel: Beim Cyber-Mobbing – dem Beleidigen und Belästigen, dem seelische Schikanieren oder der Rufschädigung einer Person – ist häufig auch eine psychologische Beratung der Opfer notwendig. Auch müssen eventuell diffamierende Inhalte professionell aus dem Netz entfernt werden. Beim Identitätsmissbrauch können zudem – zum Beispiel durch Missbrauch von Online-Banking und elektronische Bezahlsystemen – höhere Vermögensschäden entstehen, die ebenfalls abgesichert werden müssen. Die Musterbausteine geben nun unverbindliche Orientierung für Versicherer, sind durch verschiedene Anbieter aber auch schon ins Produkt-Portfolio eingegangen.
Cyber-Wohlverhaltensregeln für das Homeoffice
Aber auch Gewerbebetriebe sollten sich mit einer Cyberversicherung eindecken. Eine solche Police bietet zum Beispiel Schutz bei Betriebsunterbrechung infolge von Hacker-Angriffen, Drittschäden wie z.B. einem Imageverlust infolge eines Hacker-Angriffes oder die Wiederherstellung beschädigter Systeme.
Kriminelle Attacken auf Unternehmen richten in Deutschland Rekordschäden an. Demnach entsteht der deutschen Wirtschaft durch Sabotage, Datendiebstahl oder Spionage jährlich ein Gesamtschaden von 102,9 Milliarden Euro, so zeigt eine Studie des Digitalverbandes Bitkom.
Wichtig ist aber für große und kleine Unternehmer, mit den eigenen Mitarbeitern auch das Thema Cybersicherheit im Homeoffice zu thematisieren: und präventive Maßnahmen zu besprechen, damit Hacker erst gar nicht Firmendaten abgreifen können. Das gilt auch mit dem Blick auf den notwendigen Datenschutz. Bei jedem fünften Unternehmen sind durch digitale Angriffe jeweils Kundendaten (21 Prozent) und Finanzdaten (20 Prozent) abgeflossen, so das Ergebnis einer weiteren GDV-Umfrage. Hier drohen hohe Haftungsrisiken - und ein Imageverlust.
Es kann empfehlenswert sein, gemeinsam mit IT-Experten einen Katalog von Wohlverhaltensregeln auszuarbeiten, die Mitarbeiter im Homeoffice beachten sollen. Dazu gehört es zum Beispiel, Software regelmäßig zu updaten, die Systeme auf dem neuesten Stand zu halten und auch Sicherheitsprogramme wie eine Firewall und ein gutes Antivirenprogramm zu installieren. Auch sollte geklärt werden, wohin sich die Mitarbeiter in einem Cyber-Notfall wenden können und wer die Ansprechpartner sind: gerade in Zeiten, in denen viele Servicedienstleister geschlossen haben.