Corona: Die stützende Funktion der Kreditversicherer

Quelle: MKM Group GmbH

Gerade in Zeiten der Coronakrise sind die Themen Warenkredit- und Forderungsausfallversicherung existenziell wichtig für die deutsche Wirtschaft, argumentiert Marco Lotz, Geschäftsführer der MKM Group GmbH, in seinem Gastkommentar. Doch das ging nicht ohne einen staatlichen Schutzschirm.

Die sogenannte Corona-Krise, welches unter Umständen zum Wort des Jahres gekürt wird, hält die gesamte Versicherungswirtschaft bei schwerem Atem. Gleichwohl gilt es Entwarnung zu geben, auch und vor allem für die Kreditversicherungswirtschaft. Was sichert diese Versicherungssparte ab: Im Allgemeinen fallen folgende Produkte darunter…..Kautions-, Warenkredit-/Forderungsausfall- und Vertrauensschadensversicherungen. Im speziellen geht es in diesem Beitrag um die Forderungsausfallversicherung, welche Unternehmen vor Forderungsausfällen schützt, zumindest zu 90 Prozent, denn ohne eine Selbstbeteiligung wäre es keine Versicherung, diese liegt bei 10 Prozent im Regelfall.

Schutzschirm für Kreditversicherer

Große Bedenken, nein, man kann von Angst sprechen, gab es, als die EU sehr lange darüber debattierte, ob es einen Schutzschirm für Kreditversicherer geben soll oder nicht. Wir alle sind sehr froh, dass diese Frage positiv beantwortet wurde, sodass die Kreditversicherer einen 30 Milliarden-Euro-Schutzschirm erhalten haben, sodass bestehende Forderungsabsicherungen von den Versicherern aufrecht gehalten und bei guten Bonitäten sogar die Deckungen erweitert wurden. Dieser Schutzschirm gilt erst einmal bis zum 31.12.2020. Alles darüber Hinausgehende wird bereits jetzt intern diskutiert und mit Blick auf das vierte Quartal auch die EU wieder beschäftigen.

Der Schutzschirm war ein wichtiges Zeichen für die Kreditversicherungswirtschaft und vor allen Dingen für die deutsche Wirtschaft. Wenn es den Schutzschirm nicht gegeben hätte, wäre die deutsche Wirtschaft im schlimmsten Fall komplett zusammengebrochen, weil die Essenz daraus ein Streichen von Deckungssummen gewesen wäre. Welche Folgen daraus entstanden wären, bedarf an dieser Stelle keiner weiteren Erwähnung……ein Kollaps wäre eingetreten.

Viele Insolvenzen erwartet

Jedoch betrifft dies aktuell nur Unternehmen, welche bereits eine Forderungsausfallversicherung haben. Töricht, wenn ein Unternehmer in dieser Zeit seine Forderungen – die die Existenz der Unternehmen massiv beeinflusst – NICHT absichert. Denn, laut des Industrieversicherer HDI, werden die Unternehmens-Insolvenzen in 2020 in Richtung 50.000 steigen. In 2019 lagen diese bei rund 20.000. Die Folge daraus ist, dass Unternehmen Forderungsverluste hinnehmen müssen, es sei denn, die Unternehmen sind durch eine Forderungsausfallversicherung abgesichert.

Die Liquidität ist die Hauptschlagader in jedem Unternehmen. Ist diese verstopft bzw. nicht im Fluss, dann läuft nichts mehr. Dass es einen Schutzschirm für die Kreditversicherer gibt, zeigt die Wichtigkeit dieser Versicherungssparte auf EU-Ebene und sollte auch jedem Unternehmer die exponierte Stellung dieser Versicherung verdeutlichen.