Das Stornovolumen von Lebensversicherungen ist 2019 auf 14 Milliarden Euro gestiegen. 2018 waren noch Leben-Policen im Wert von 12,3 Milliarden Euro storniert worden. Die Stornoquote stieg von 2,63 Prozent auf 2,68 Prozent.
Die deutschen Lebensversicherer dürfen kurz tief durchatmen. Denn im vergangenen Jahr konnten die Beitragseinnahmen erneut gesteigert werden. Die Beitragseinnahmen kletterten um 11,3 Prozent auf 99,5 Milliarden Euro. Das geht aus der Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2019“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.
Dafür wuchs das Stornovolumen im Jahr 2019 an. Während der Wert der stornierten Lebensversicherungen im Jahr 2018 noch bei 12,3 Milliarden Euro lag, wurden anno 2019 lediglich Policen im Wert von 14 Milliarden Euro storniert. Das sind 13,8 Prozent oder knapp 1,7 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Das ist der höchste Wert seit fünf Jahren. Das vermeldet der Zweitmarktspezialist Policen Direkt.
Die Stornoquote kletterte von 2,63 Prozent auf 2,68 Prozent. Diese wird im Verhältnis zur Zahl der Verträge gemessen. „Die Deutschen verschenkten damit 2019 weit mehr als 90 Millionen Euro, weil sie ihre Lebensversicherung stornierten statt diese auf dem Zweitmarkt zu verkaufen“, sagt Efstratios Bezas, Leiter Vertrieb bei Policen Direkt.
Für das kommende Jahr rechnet das Frankfurter Unternehmen mit einem deutlich erhöhten Stornovolumen. Allein im ersten Quartal hätten sich die Anfragen verdreifacht. „Dass angesichts aktueller Notlagen viele immer noch ihre Altersvorsorge auflösen und beim Versicherer kündigen, wird sich in der kommenden Statistik zum Stornovolumen niederschlagen“, sagt Bezas.
In 2019 sah es für die Branche bei der Zahl der neu abgeschlossenen Policen wieder besser aus. Knapp 5.093 Millionen Verträge wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen. 2018 waren es nur 4,875 Millionen Verträge. Die Zahl der Verträge sinkt aber weiterhin. Anno 2019 wurden 0,8 Prozent weniger und damit nur noch 82,8 Millionen Leben-Policen gezählt.