Die betriebliche Altersversorgung (bAV) konnte im Jahr 2019 beim Vertragsbestand und den Beitragseinnahmen zulegen. Die Zahl der bAV-Verträge kletterte im vergangenen Jahr um 150.000 auf rund 16,3 Millionen.
Zum 1. Januar 2018 ist das Betriebsrentenstärkungsgesetz in Kraft getreten. Es soll dafür sorgen, dass noch mehr Menschen eine Betriebsrente abschließen – und auch kleine und mittlere Unternehmen diese vermehrt anbieten. Seither sollen Arbeitnehmer mit kleiner Lohntüte besser gefördert werden, wenn sie ein Brutto-Jahreseinkommen von bis zu 26.400 Euro bzw. monatlich 2.200 Euro haben. Zahlt der Arbeitgeber hier 240 bis 480 Euro Euro pro Jahr in einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder Direktversicherung ein, erhält er vom Staat einen direkten Steuerzuschuss von 30 Prozent bzw. maximal 144 Euro, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) informiert.
Der Grundgedanke ist gut. Die aktuellen Zahlen sind auch vernünftig. Denn die deutschen Lebensversicherer haben 2019 in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) erneut mehr Verträge verkauft. Das geht aus der Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2020“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Demnach bestünden bundesweit rund 16,3 Millionen bAV-Verträge und damit 150.000 mehr als noch 2018. Inzwischen sei fast jede fünfte LV-Police (18,7 Prozent) in diesem Bereich angesiedelt. Bezogen auf das Beitragsvolumen habe die betriebliche Altersversorgung sogar einen Anteil von fast einem Viertel (23,8 Prozent) erreicht.
„In den letzten beiden Jahren hat besonders die Verbreitung der Direktversicherung durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz neuen Schub bekommen“, sagt GDV-Geschäftsführer Peter Schwark. Deren Zahl sei 2019 um 1,4 Prozent auf rund 8,5 Millionen Verträge gestiegen. Der laufende Beitrag für ein Jahr habe um rund 4,6 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro zugelegt. Die Zahl der Rückdeckungsverträge sei mit rund 3,5 Millionen stabil geblieben. Gleichzeitig sei der laufende Beitrag um minus 1,6 Prozent auf gut 4,7 Milliarden Euro zurückgegangen.
Bei den Pensionskassen habe sich der Vertragsbestand leicht um 0,2 Prozent auf 3,7 Millionen Policen verringert. Auch der laufende Beitrag musste Einbußen hinnehmen. Hier sei ein Wert von 2,3 Milliarden Euro (minus 3,9 Prozent) erzielt worden. Laut der Auswertung hätten Pensionsfonds kräftig zulegen können. Demnach sei die Anzahl der Verträge um 8,2 Prozent auf rund 565.000 Verträge geklettert. Die eingenommenen Beiträge seien deutlich von knapp 800 Millionen Euro auf 1,3 Milliarden Euro gestiegen.