Die Privaten Krankenversicherer haben im ersten Halbjahr 2020 erhöhte Ausgabenlasten durch die Covid19-Pandemie. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Kosten für Versicherungsleistungen um 690 Millionen Euro gestiegen.
Die Corona-Pandemie stellt auch das deutsche Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Zwar hatte der GKV-Spitzenverband kürzlich ein Plus von rund 1,3 Milliarden Euro für das erste Halbjahr 2020 vermeldet. Gleichzeitig habe der Gesundheitsfonds jedoch ein Minus von rund 7,2 Milliarden Euro gemacht. „Per Saldo hat damit die GKV im ersten Halbjahr, so die vorläufigen Zahlen, 5,9 Milliarden Euro mehr ausgegeben als eingenommen“, so Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands. Mitte Juli hatte daraufhin der Bund 3,5 Milliarden Euro via Nachtragshaushalt in den Gesundheitsfonds gesteckt.
Allein die Kosten für Coronatests bei asymptomatischen Personen hätten bis Mitte August rund fünf Millionen Euro gekostet. Insgesamt habe das Bundesamt für Soziale Sicherung gut 9,23 Milliarden für das Gesundheitssystem in der Pandemie ausgegeben. Das berichtet das "Ärzteblatt"
Auch für die Unternehmen der Privaten Krankenversicherung sind die Ausgaben durch die Folgen der Corona-Pandemie gestiegen. Demnach seien die Ausgaben von 13,65 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres auf jetzt 14,34 Milliarden Euro an. Das entspricht einem Anstieg um 690 Millionen Euro beziehungsweise rund fünf Prozent. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Die PKV sei "keineswegs ein ‚Krisengewinnler‘, wie einzelne Kritiker behaupten", heißt es weiter. Zur Bewältigung der Coronakrise hätten die Versicherer sehr viel höhere Zahlungen an das Gesundheitssystem gezahlt, als es ihrem 10-prozentigen Versichertenanteil im Vergleich zur GKV entspricht. Allein die Schutzausrüstung der Arztpraxen würde bis Ende September voraussichtlich 360 Millionen Euro kosten.