Nur zwei Wochen haben die Beteiligten am Ende gebraucht, um das Programm zu starten. „Normalerweise dauert so ein Prozess mindestens sechs Monate“, sagt Martin Gary, Geschäftsführer bei Albatros. Als interner Versicherungsmakler der Lufthansa bekam sein Unternehmen den Auftrag, nach einem geeigneten Versicherer für die Zusammenarbeit zu suchen. „Wir haben eine ganze Reihe von Versicherern und Rückversicherern angefragt“, sagt Gary. Am Ende kamen gerade einmal zwei in die engere Auswahl. Viele sprangen vorher ab. „Die Risikokosten für den Ernstfall zu berechnen, war für viele Versicherer unmöglich“, erklärt der Geschäftsführer.
Nur zwei Wochen bis zum fertigen Produkt
Wer sich das Risiko am Ende zutraute, war AXA Partners. Die Anfrage erreichte damals Helmut Olfert, den Vertriebsleiter von AXA Partners. „Um das genaue Produkt zusammenzustellen, haben wir uns ein fiktives Urlaubspaar vorgestellt, das etwa nach Spanien fliegen möchte“, erinnert er sich. Über zwei Wochen saßen die Teams Tag und Nacht an dem Projekt, spielten verschiedene Möglichkeiten durch und versuchten alle Risiken einzuschätzen. Möglich war es nur, ein vollkommen neues Produkt in so einer kurzen Zeit zu schaffen, weil AXA Partners zum einen sofort ein Team bereitstellte, das unermüdlich an der Realisierung arbeitete, und zum anderen auf ein großes internationales Netzwerk und lange Erfahrung bei Reiseversicherungen zurückgreifen konnten. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass viele Reisende einfach mit dieser neuen Situation überfordert sind“, sagt Olfert. Wie ist die genaue aktuelle Situation im Urlaubsland? Wie schnell kann ich im Ernstfall zurückfliegen? Wir organisiere ich meine eventuelle Quarantäne? Was kann ich tun, wenn ich Symptome verspüre? Auf all diese Fragen versuchten die Unternehmen gemeinsam eine Antwort zu finden.
Kosten sind für Versicherer nur schwer zu kalkulieren
AXA Partners übernimmt bei all diesen Fragen komplett die Organisation. Außerdem gibt es die Möglichkeit, jederzeit einen Arzt per Telefon oder App zu kontaktieren. Dazu kann AXA Partners auf ein bestehendes weltweites Netzwerk an Ärzten und Dienstleistern zurückgreifen. Zudem gibt es eine Hotline für all diejenigen, die allgemeinere Fragen haben, wie etwa nach dem vorzeitigen Rückflug, um einem angekündigten Lockdown zu entgehen oder weil sich die Lage im Land verschlechtert hat.
Die Frage der möglichen Kosten beim deutschen Ableger des weltweit agierenden Versicherungskonzerns war komplexer. „Sobald unser Produkt grob stand, haben wir es mit unseren lokalen und internationalen Travel Spezialisten abgestimmt. Danach war das Produkt endgültig rund“, sagt Olfert. Der Vertriebsleiter ist davon überzeugt, dass alle Flugreisen in Zukunft nur mit derartigen Serviceangeboten funktionieren können. „So viele Anfragen von verschiedenen Reiseanbietern hatte ich noch nie auf meinem Tisch“, sagt er. Sie alle wollten ähnliche Dienstleistungen für ihre Kunden anbieten und hofften auf die Zusammenarbeit mit AXA Partners.