Versicherer und Makler stehen vor der Herausforderung, dass ohne moderne IT-Plattformen viele Digitalisierungsinitiativen ins Leere laufen. Digitale Customer Journeys in Vertrieb, Service und Schaden setzen End-to-end Fähigkeiten der technischen Infrastruktur voraus, die heute in den seltensten Fällen gegeben sind. Zudem erfolgt eine Differenzierung vom Wettbewerb immer mehr über den Einsatz von neuen Technologien z.B. aus den Bereichen KI, Machine Learning oder IoT.
Bei der Bewältigung der zukünftigen IT-Herausforderungen war es die Branche bisher gewohnt, eine Make-or-buy Entscheidung zu treffen. Viele Anwendungen innerhalb der IT-Landschaft sind traditionell selbst entwickelt worden, um die eigenen Geschäftsprozesse möglichst passgenau abbilden zu können. Seit einigen Jahren erst geht der Trend verstärkt zu Standardsoftware, die in vielen Fällen allerdings neben Customizing-Kosten vor allem dauerhaft hohe Lizenzkosten verursacht.
Bei so vielen Vorteilen muss es auch Nachteile geben. Die Versicherungswirtschaft ist eine stark regulierte Branche, die hohen Anforderungen gerecht werden muss. Fachlichkeit, Sicherheit und Compliance sind vielfach ein Hindernis für die Nutzung von Open Source in den Kernanwendungen. Aus diesem Grund haben sich in den letzten Jahren Enterprise Open Source Produkte als eine Variante immer mehr durchgesetzt. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie fachlich auf die Branche angepasst sowie permanent getestet und auf Sicherheitsschwachstellen untersucht werden. Für Enterprise Open Source Produkte gibt es einen Gate Keeper, der für einen langen Lifecycle sorgt, über ein Releasemanagement Updates und Upgrades zu Verfügung stellt und für einen verlässlichen Support sorgt.
Ein Beispiel in der Versicherungswirtschaft ist die sum.cumo insurance platform (SCIP), die bereits in Deutschland, der Schweiz und Österreich für die Vertrags-, Kunden- und Schadenverwaltung eingesetzt wird. Die Nutzer von SCIP, zu denen mit nexible und freeyou die innovativen Töchter namhafter Versicherungskonzerne zählen, setzen auf einen Open Source Kern, der die Standardversicherungsprozesse zur Verfügung stellt. Moderiert vom Technologie-Dienstleister setzen die Nutzer unterschiedliche Entwicklungsschwerpunkte, die in der Praxis dann der gesamten Community zu Gute kommt. Dadurch entsteht eine Entwicklungseffizienz, die durch proprietäre Lösungen nicht erreicht werden kann.
Die SCIP Community zeigt nachdrücklich, wie die Versicherungswirtschaft Open Source und den Gedanken der Kollaboration für sich nutzen kann, um innovative IT-Plattformen zu entwickeln. Offene Schnittstellen, die Datenverarbeitung in Echtzeit und Skalierbarkeit durch Cloudhosting sind dabei heute ebenso selbstverständlich wie der Gedanke der kontinuierlichen Weiterentwicklung.
Mit diesem dritten Weg, der grundsätzlich jedem Versicherer und Makler offensteht, lässt sich die Innovationsgeschwindigkeit trotzt begrenzter Ressourcen und Budgets erheblich steigern. Gleichzeitig wird das Risiko von Fehlschlägen in der Entwicklung drastisch reduziert. Dennoch bleiben die auf SCIP-basierenden Plattformen nutzerindividuell. Die Kundengewinnung und -bindung erfolgt weniger durch die Open Source Basisprozesse als durch eine zielgruppenspezifische und individuell gestaltete Ausprägung der User Experience.
Mit „Disruption durch Kollaboration - Software für Versicherung im Umbruch“ zeigt das Hamburger Unternehmen seinen neuen Kurzfilm. Die kurze Dokumentation thematisiert die Probleme der Versicherungswirtschaft, damit verbundene Lösungsansätze und positioniert die schnittstellenübergreifende Zusammenarbeit im Bereich neuartiger Technologien als Innovationstreiber.