Die Vermögensverwaltungs-Sparte der Allianz will weiter wachsen. Doch den Einstieg ins Geschäft mit börsennotierten Indexfonds (ETF) schließt Allianz aus. Wie das Wachstum stattdessen erreicht werden soll.
Das Manager-Magazin nannte sie „Die Billionen-Dollar-Lady der Allianz“, weil sie die Talfahrt des Allianz-Ablegers Pimco stoppte. Dass der stark geschrumpfte Pimco-Total-Return-Fonds nie wieder frühere Größe erreichen werde, sei kein Problem für die Allianz-Managerin. Man wolle vielmehr sicherstellen, als Organisation insgesamt zu wachsen.
Dafür hat sich Asset-Management-Chefin Jacqueline Hunt neue Ziele gesteckt. Die Vermögensverwaltungs-Sparte soll zulegen: „Wir schauen, wie wir weiter wachsen können, sowohl organisch wie auch anorganisch", sagte Hunt der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag laut Vorabbericht (Erscheinungstag 8. Januar 2021).
Will heißen: Der blaue Riese nimmt auch Zukäufe im Bereich Vermögensverwaltung ins Visier. Besonderes Interesse gilt dabei vor allem Spezialisten im Bereich Alternative Investments. „Vieles dort würde unser Geschäft ergänzen“, so Hunt.
Keine ETFs bei Allianz
Eine Ausweitung des Allianz-Geschäfts auf den Bereich börsennotierter Indexfonds (ETF) schloss Hunt allerdings aus: „Wir sind nicht im passiven Bereich tätig und haben auch nicht vor, hier einzusteigen.“ Ganz im Gegensatz zu den großen US-Finanzkonzerne Blackrock oder Vanguard. Letzterer kontrolliert inzwischen 28 Prozent des ETF-Markts in den USA, der wiederum 5,3 Billionen US-Dollar umfasst.
Doch daran stört sich Hunt nicht: „Wir konzentrieren uns darauf, dabei die Rentabilität aufrechtzuerhalten und für unsere Kunden angemessene Anlageergebnisse zu erzielen.“ Und das funktioniert offenbar auch ohne ETF-Geschäft. Denn trotz Markteinbruch durch Corona erwartet man bei Allianz 2020 Nettozuflüsse. Mit ihren Fondsgesellschaften Pimco und AGI sowie einem verwalteten Vermögen von 2,3 Billionen Euro sieht sich die Vermögensverwaltung der Allianz weltweit mit an der Spitze.