Allianz steckt Milliarden in Immobilien

Quelle: allianz.com

Bereits vor Ausbruch der Pandemie hat sich die Allianz entschieden, den Anteil der Investitionen zu erhöhen, die sich auf Renovierungsvorhaben und Entwicklungsfinanzierungen beziehen, so berichtet der Versicherer. Dabei wolle man vermehrt in zukunftsorientierte Büros sein Geld stecken und ESG-Kriterien berücksichtigen: also auf die Nachhaltigkeit der Investments achten. Bei ESG-Investments werden Kriterien aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) besonders gewichtet.

Für derartige Investments nennt die Allianz Beispiele: Im Juli habe der Konzern ein "grünes Darlehen" in Höhe von 200 Millionen Euro für die Entwicklung des Arboretum in Paris abgeschlossen, dem größten Bürokomplex in Massivholzbauweise in Europa. Im selben Monat wurden 139 Millionen Britische Pfund (circa 155,4 Millionen Euro) für den britischen Immobilien-Entwickler Helical plc bereitgestellt: Damit sollen Projekte im Charterhouse Square entwickelt werden, einem vornehmen Gartenviertel im Herzen Londons, dessen Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht.

Auch zum Ende des Jahres wurden zwei neue Transaktionen für Immobilien-Umbauten abgeschlossen: der Investor Blackstone erhielt ein Darlehen in Höhe von 196 Millionen Euro, um zwei Bürogebäude in Amsterdam zu sanieren und ein neues zu bauen. Und das US-amerikanische Immobilien-Unternehmen Tishman Bauer erhielt 250 Millionen Euro, um das Bürogebäude Tour Cristal in Paris -ein 29stöckiger Glasbau an der Seine für rund 1.600 Mitarbeiter- ökonomisch umzugestalten.

Build to Core-Ansatz

Es fällt auf, dass die Allianz schwerpunktmäßig in Metropolen - mit teils hohen Preisen für Immobilien - tätig wird: London, Paris, Amsterdam. Im Pressetext spricht der Versicherer von einem „Build-to-Core"- und "Manage-to-Core"-Ansatz: Stark vereinfacht Investments in Objekte, die sehr prestigeträchtig sind und einen hohen Vermietungsstand versprechen. In fast allen genannten Metropolen sehen sich Privatpersonen mit explodierenden Mietpreisen konfrontiert: teils befinden sich die Objekte in bester Lage und kommen somit nur für sehr zahlungskräftige Firmen zur Miete infrage.

Aktuell haben sich drei europäische Standorte für die Immobilien-Deals etabliert, berichtet die Allianz: das Londoner Büro der Allianz Real Estate sowie das Büro in München und Paris. Im September habe das Londoner Team die größte Einzeldarlehens-Transaktion des Unternehmens in Europa insgesamt abgeschlossen: 400 Millionen Britische Pfund (440 Mio. EUR) für ein Portfolio von fünf Büroimmobilien im Zentrum Londons, die sich vollständig im Besitz von Lazari Investments befinden. Allianz Real Estate will 2021 ihr europäisches Kreditportfolio und ihren europäischen Kreditfonds weiter auszubauen und erwartet eine starke Nachfrage nach Krediten von Versicherungsgesellschaften der Allianz Gruppe und institutionellen Drittinvestoren, wie es im Pressetext heißt.

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