Private Altersvorsorge: Banken schlagen Vertreter und Makler im Neugeschäft

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Ein Grund, weshalb Banken beim Einmalbeitrag dominieren: Sie haben einen privilegierten Zugang zu den Konto-Daten und wissen deshalb genauestens über die finanzielle Situation der Kundinnen und Kunden Bescheid. „Banken kennen die hohen liquiden Mittel ihrer Kunden und die Lebensversicherer bieten in der jetzigen Nullzinsphase dafür attraktive Produkte“, kommentiert Analyst Maaß. „Bei laufenden Beiträgen allerdings haben die Banken 2019 sogar geringfügig weniger Neuzugang in der pAV erzielen können als noch 2018. Die Einfirmenvermittler konnten 2019 bei laufenden Beiträgen hingegen 95 Millionen Euro mehr Neuzugang in der pAV einlösen als in 2018“, erklärt der Experte.

Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag sind in der Regel dadurch gekennzeichnet, dass der komplette Beitrag für Rente und Versicherungsschutz durch eine einmalige Zahlung geleistet wird. Der Betrag wird dann entweder in eine lebenslange Leibrente umgerechnet oder -im Falle eines Auszahlplans- am Kapitalmarkt angelegt, sodass regelmäßige Entnahmen möglich sind. Die Rentenzahlung kann je nach gewähltem Tarif sofort oder erst zu einem festgelegten späteren Zeitpunkt erfolgen. Beliebt sind derartige Vorsorge-Lösungen bei Menschen, die bereits Geld auf dem Konto angespart haben und kurz vor dem Ruhestand stehen. Hat die Bank Einblick in die Vermögenssituation ihrer Kunden, kann das ein Vorteil beim Vertrieb von Einmalbeitrags-Lösungen sein, weil sie die Zielgruppe gezielt ansprechen kann.

Private Altersvorsorge ist wichtigster Leben-Neugeschäftsbringer

Die Bedeutung der privaten Altersvorsorge für den Leben-Vertrieb bleibt sehr hoch, wie auch der Blick auf die pAV-Anteile der drei größten Vertriebswege (siehe Abbildung) zeigt: „Die pAV konnte 2019 bei den Einmalbeiträgen ihre überragende Bedeutung bei den Einfirmenvermittlern sowie bei den Maklern und Mehrfachagenten sogar noch auf 94 Prozent bzw. 95 Prozent ausbauen. Da Banken verhältnismäßig viel Todesfallversicherungen gegen Einmalbeitrag verkaufen, ist der pAV-Anteil dort mit 88 Prozent etwas geringer “, erläutert Maaß. „Bei laufenden Beiträgen konnten nur Einfirmenvermittlern den pAV-Anteil auf 52 Prozent steigern, während sich deren Bedeutung bei den beiden anderen Vertriebswegen auf 39 Prozent bzw. 55 Prozent verringerte.“

Quelle: Willis Towers Watson

Hintergrundinformationen: Der privaten Altersvorsorge wurden zugerechnet: Kapital- und Rentenversicherungen sowie Kapitalisierungsprodukte der 3. Altersvorsorge-Schicht nach Alterseinkünftegesetz, Basis-Renten der Schicht 1 und private Riester-Renten der Schicht 2.