Der Bestand der meisten Lebensversicherer nimmt ab: 52 der 80 im aktuellen Map-Report analysierten Unternehmen sind betroffen. Zu erwarten ist dies freilich für dreizehn Run-Off-Versicherer, die das Neugeschäft komplett eingestellt haben. Aber auch weitere 39 Unternehmen verlieren in 2019 mehr Hauptversicherungen, als sie hinzugewinnen. Versicherungsbote stellt vor, welche Gesellschaften am stärksten betroffen sind.
Hintergrund: Die Rangliste folgt dem Verlust an Hauptversicherungen nach absoluten Zahlen – aufgenommen sind nur Versicherer mit Neugeschäft. Bei Interpretation ist aber zu bedenken, dass nicht jeder Bestandsschwund negativ zu bewerten ist. Denn Versicherer bauen insbesondere Klassikbestände mit teuer gewordenen Altgarantien schrittweise ab, um sich dem Niedrigzinsumfeld anzupassen. Dennoch verlieren einige Unternehmen auch auffallend bei neuen Produkten – zum Beispiel bei den wichtigen fondsgebundenen Versicherungen.
Die Zahlen sind dem aktuellen Map-Report mit der Nummer 917 entnommen – dem aktuellen Bilanzrating deutscher Lebensversicherer aus dem Hause Franke und Bornberg. Der Report folgt bei Ausweis der Bestandsbewegungen den Geschäftsberichten der Lebensversicherer. Demnach werden folgende Zweige unterschieden: Risiko-Lebensversicherungen (RLV), Kapitalbildende Lebensversicherungen (KLV) , sonstige Lebensversicherungen (zu diesen gehören die fürs Neugeschäft wichtigen fondsgebundenen Verträge), Rentenversicherungen (der Begriff ist missverständlich – die Kennzahlen zu Rentenversicherungen umfassen auch selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherungen sowie Policen zur Absicherung von Grundfähigkeiten etc.), Kollektivversicherungen. Nicht unter die Kennzahlen zu Hauptversicherungen fallen Berufsunfähigkeits- oder Invaliditäts-Zusatzversicherungen (BUZ) – diese werden im Report gesondert ausgewiesen. Der Map-Report 917 kann auf der Webseite des Analysehauses bestellt werden.
Weitere Kennzahlen zur Lebensversicherung haben wir unter einer neuen Rubrik zusammengefasst.