Konkret hat Franke & Bornberg 25 Kriterien für das Stabilitätsrating herangezogen: und damit den Bewertungsschlüssel erweitert. Im Vorjahr bildeten noch 21 Kriterien den Maßstab. Sie verteilen sich auf die Bereiche „Beitrag“ (unter anderem anhand der Brutto- und Nettoprämie, der Dynamik und dem herangezogenen Scoring), „Stabilität“ (Risikoüberschüsse und Schadenquote) sowie „Finanzstärke“ anhand der Unternehmens-Kennzahlen von 2015 bis 2019.
Maximal waren 100 Prozent zu erreichen, die sich auf maximal 1.650 Punkte verteilen. Wobei die einzelnen Bereiche unterschiedlich stark gewichtet wurden. Die Stabilität wurde aufgewertet und fließt nun zu 30 Prozent in die Wertung ein. Die „Finanzstärke“ anhand der Unternehmens-Kennzahlen wurde mit 24 Prozent bewertet. Den größten Batzen an zu erzielenden Punkten machen aber die Beitrags-Kriterien aus, die zu 45 Prozent in das Ergebnis einflossen.
Erstmals "exzellente" Leistungen gekürt
Nicht nur die Kriterien, auch die Bewertungsskala haben die Hannoveraner erweitert. Eine neue Rubrik „mmm+“ soll exzellente Leistungen krönen: Notwendig hierfür ist es, mindestens 80 Prozent der zu erzielenden Punkte zu erreichen. Das schafften in diesem Jahr sechs Versicherer. Die LV1871 ist im Teilnehmerfeld der Klassenprimus mit 86,7 Prozent und verweist knapp die Allianz auf Rang zwei, wobei der Vorsprung nur 2,5 Prozentpunkte beträgt. Vier weiteren Versicherern gelang der Sprung über die 80-Prozent-Hürde: Swiss Life (82,3 Prozent), Hannoversche (82,2 Prozent), Continentale (81,3 Prozent) und Volkswohl Bund (80,6 Prozent).
Die Bewertung "mmm" wurde ab einem Ergebnis von 75 Prozent vergeben: Das bedeutet immer noch "hervorragend". Acht Versicherer konnten diesen Wert erreichen, darunter die Bayerische (79,8 Prozent), Stuttgarter (78,4), Barmenia (77,8) und Alte Leipziger (77,4).
Neun Versicherer erhielten den Wert "mm", was immer noch "sehr gut" nach Interpretation von Franke & Bornberg entspricht. Diese Note erhielten die meisten BU-Versicherer im offenen Teilnehmerfeld. Für diesen Wert ist es notwendig, 65 Prozent der zu vergebenden Punkte zu erreichen. Hier kann man erneut diskutieren, ob es bei deutschen Ratinghäusern nicht einen Trend zu euphemistischen Benotungen gibt. Würde man das Schulnoten-System zum Vergleich heranziehen, entspräche eine Punktzahl von mindestens 65 Prozent der Note "befriedigend" - eine drei.
Und am hinteren Ende der Tabelle? Zwei Versicherer erhielten nur die Note "m-", was nach Interpretation des Ratinghauses "befriedigend" entspricht. Die Universa erzielte 51,4 Prozent der erreichbaren Punkte und die WWK 49,8 Prozent. Beiden Versicherern ist mit Blick auf die Transparenz aber positiv anzurechnen, dass sie alle benötigten Informationen zur Verfügung stellen. Wie bereits geschrieben: 27 Anbieter konnten nur in Teilen bewertet werden, weil Daten fehlten.