Versicherungsmakler arbeiten berufsbedingt mit sensiblen Daten. Um die Mandanten zu schützen, müssen sie das Geschäftsgeheimnisgesetz befolgen und Sicherheitsvorschriften einhalten. Warum dafür ein VPN (Virtual Private Network) empfehlenswert ist.
Versicherungsmakler führen online Versicherungsvergleiche durch oder unterstützen ihre Klienten bei der Schadenregulierung. Auch dabei werden sensible Daten virtuell weitergegeben. Doch wie lässt sich verhindern, dass die Daten nicht abgefangen und fremd verwendet werden?
Datenaustausch nur per VPN
Generell sollte jeder Versicherungsmakler, aber auch jeder andere Selbstständige, wichtige Daten ausschließlich über ein VPN versenden, denn der Datenschutz ist das A und O. Das VPN dient dabei jedoch nicht nur dem Klientenschutz, es schützt auch den Makler selbst:
- Nachverfolgung – wer ein VPN nutzt, der surft relativ anonym. Da sich viele Nutzer eine IP teilen und diese auch nicht auf den regionalen Ort bezogen ist, können sich Makler frei und sicher bewegen. Je nach Vergleichssituation hilft das sogar, denn einige Vergleiche geben regional unterschiedliche Ergebnisse preis. Ein anonymes VPN bietet somit den Blick auf das Ganze.
- Datenschutz – die Daten eines VPN-Users gelangen verschwommen und nicht nachverfolgbar ins Netz. Zugleich sind die Daten ebenfalls geschützt, sodass Datendiebe und Hacker keine Verwendungsmöglichkeiten für sie haben. Es lohnt sich nicht, die Info ›Haus‹ zu erhalten, wenn weder Postleitzahl noch Name bekannt sind.
Die VPN-Dienste sind heute mannigfaltig. Das Büro selbst lässt sich gut über ein im Router integriertes VPN schützen, allerdings bietet dieses VPN einzig im dortigen WLAN Sicherheit. Dafür werden alle sich im WLAN befindlichen Geräte integriert. Für unterwegs eignen sich eher Dienste, die als Programm fest auf den jeweiligen Geräten installiert werden können, oder aber, die manuell über das Internet aufzurufen sind. Während die Programme in den Autostart mit aufgenommen werden können, sodass sie nicht vergessen werden, bietet es sich bei den webbasierten Lösungen an, die Startseite mit dem Anbieter zu hinterlegen. So fällt es schwerer, das VPN zu vergessen.
Gerade unterwegs, wenn Versicherungsmakler auf öffentliche WLAN zurückgreifen, ist Gefahr im Verzug. Diese offenen Netze sind bei Betrügern äußerst beliebt, da keinerlei Schutz besteht. Einzig der Nutzer selbst kann sich über VPN und entsprechende Schutzsoftwares schützen.
Sicherheitssoftware auf dem neuesten Stand halten
Ein großes Problem in der IT-Security stellt tatsächlich die bereits installierte Software dar. So gehen bis heute viele Nutzer hin und deaktivieren das automatische Update, was bei Virenschutzprogrammen durchaus gefährlich ist. Es gilt:
- Live-Update – automatische Updates sind Pflicht. Das gilt für Sicherheitssoftwares, aber auch auf Betriebssysteme. Die Updates sind stets dafür gedacht, bekannte Schwachstellen zu beheben. Wird das Update ausgeschaltet, surft der User mit offenen Sicherheitslücken.
- Welche Software? – ein Versicherungsmakler benötigt die Schutzsoftware, die jeder Internetnutzer benötigt. Das ist in erster Linie ein Virenschutzprogramm, welches mittlerweile fast immer eine vollständige Internetsecurity ist. Diese Programm müssen stets auf dem neuesten Stand sein. Montags bedeutet das, dass zuerst das Programm geupdatet wird, dann darf das Internet benutzt werden.
- Nützliche Hilfsmittel – Browsererweiterungen können ebenfalls schützen. Allerdings müssen Makler genau hinschauen, welche Erweiterung sie sich herunterladen. Oft hilft ein Blick auf die Erfahrungs- und Testberichte einschlägiger Computerzeitschriften. Hilfreich sind oftmals Extensions, die spezielle Werbeeinblendungen unterdrücken. Leider kommt es immer wieder vor, dass in diesen Trojaner oder Viren versteckt werden, die beim versehentlichen Klick auf die Werbung installiert werden. Ein versehentlicher Klick kann auch darin bestehen, den Ton eines lauten Werbevideos auszuschalten.
Angehenden Versicherungsmaklern ist empfohlen, die Informationen und Tipps der IHK oder ihres Verbandes zu lesen. Nicht selten werden in ihnen ebenfalls Tipps und Hinweise rund um die IT-Security und für entsprechende Programme gegeben.
Cyber-Versicherungen abschließen
Diese Form der Versicherung hat sich in den letzten Jahren deutlich verbreitet. Dabei gibt es unterschiedliche Typen:
- IT-Versicherung – bei dieser werden Schadensfälle, die mit der IT im Zusammenhang stehen, abgesichert. Sollte ein Makler beispielsweise durch den IT-Ausfall seinem Kunden nicht rechtzeitig ein Angebot erstellen können oder eine Schadensmittelung nicht vor Fristablauf einreichen können, kommt die Versicherung für etwaige Regressansprüche auf.
- Cyberversicherung – sie schützt vor Schäden, die durch unsachgemäßes Internetverhalten und Cyberattacken entstehen. Beispiel: Ein Trojaner auf dem PC des Maklers greift sämtliche Kundendaten ab, die von Betrügern nun dazu genutzt werden, online auf Kundenkosten einzukaufen. Auch hier greift die Versicherung ein.
Oftmals können IT- und Cyberversicherungen miteinander kombiniert werden. Je nach Anbieter gehören die Versicherungen schon fest zusammen.
Sehr vorteilhaft an der Cyberversicherung ist jedoch, dass diese nicht nur für Schäden der Klienten aufkommt, sondern den Makler selbst ebenfalls unterstützt. Viele Policen enthalten nämlich Schutzleistungen im Fall von Cybermobbing und übler Nachrede. Leider kommt jeder Unternehmer und Makler an einem Punkt seiner Laufbahn genau in diese Situation. Ob nun die Konkurrenz falsche Bewertungen einstellt oder ob ein unzufriedener Kunde das Netz gegen den Versicherungsmakler aufhetzt, ist dabei unerheblich. Der Cyberversicherer unterstützt den Versicherungsnehmer und vermittelt rechtlichen Beistand, aber auch psychologische Hilfe, wenn es notwendig ist.
Fazit: Internetsicherheit wichtig nehmen
Gewissermaßen war es früher einfach, Kundendaten zu schützen. Akten wurden im abschließbaren Schrank aufbewahrt, die Kommunikation erfolgte schriftlich per Post, Fax oder auch telefonisch. Heute müssen Versicherungsmakler den Datenschutz insbesondere im Internet ernst nehmen. Es gilt das Sprichwort, dass im Internet mit Daten bezahlt wird. Und aus einer kleinen Schadenmeldung können Betrüger schon unendlich viele Hinweise und Daten ziehen, die sie für sich nutzen können. Doch mit einem guten VPN, einer stets aktuellen Software auf den Rechnern und den mobilen Geräten und der allgemeinen Achtsamkeit können Makler schon einen hohen Sicherheitsstandard halten. Wer nun noch eine Cyber- und IT-Versicherung abschließt, der hat auch selbst den Schutz für sich in der Hinterhand.