Der Bestand an Vollversicherungen stagniert in der privaten Krankenversicherung. Umso härter ist der Umdeckungswettkampf – Versicherer versuchen, sich gegenseitig Bestandskunden abzuwerben. Versicherungsbote zeigt in einer Bildstrecke, welche Versicherer besonders viele Kunden an die Konkurrenz verloren.
Hintergrund: Seit das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) von 2007 für alle Verträge ab 2009 ermöglichte, einen Teil der Alterungsrückstellungen bei Wechsel des Anbieters mitzunehmen, tobt ein harter Umdeckungswettbewerb innerhalb der Branche. Lässt sich doch Wachstum häufig nur noch auf Kosten der Konkurrenz erzielen – die Gesamtzahl aller Versicherten in der PKV-Vollversicherung stagniert seit Jahren (Versicherungsbote berichtete).
Wer aber verliert die meisten Kunden an die Konkurrenz? Aussagen über Gewinne und Verluste bei Umdeckungen lassen sich anhand portabler Alterungsrückstellungen treffen. Allerdings muss beachtet werden: Kennzahlen sind nicht vollständig, weswegen auch ein Ranking nach Umdeckungserfolgen nicht vollständig sein kann.
Nicht für alle Versicherer liegen Zahlen vor
Bei der DVK und bei Generali liegen Zahlen unvollständig vor – ausgerechnet bei jenen Versicherern, die im aktuellen MAP-Report als Umdeckungsverlierer erscheinen. Und bei der Axa, der Landeskrankenhilfe, beim Münchener Verein, bei Ottonova und Universa fehlen notwendige Kennzahlen komplett. Versicherungsexperte Matthias Beenken vermutet in einem Artikel des Versicherungsmagazins: Unter diesen intransparenten Versicherern seien „eher Verlierer von Altersrückstellungen zu finden“.
Über Misserfolg oder Erfolg eines Unternehmen bei Umdeckungen lässt sich urteilen anhand der Übertragungswerte bzw. Portabilitätszahlen. Wichtigster Wert ist das Saldo erhaltener und abgeführter Alterungsrückstellungen:
- Versicherer, die wesentlich mehr Altersrückstellungen erhalten als sie abführen, haben der Konkurrenz erfolgreich PKV-Kunden abgeworben.
- Wer hingegen viele Alterungsrückstellungen verliert mit hohem negativen Saldo bei Alterungsrückstellungen, der verliert besonders viele Personen in der Vollversicherung an die Konkurrenz.
Alle Kennzahlen sind dem aktuelle MAP-Report 920 aus dem Hause Franke und Bornberg entnommen – dem aktuellen PKV-Bilanzrating. Dieser kann – ebenso wie weitere Ausgaben des Traditionsratings – kostenpflichtig auf der Webseite des Analysehauses erworben werden.