Die mittelständige SCALA Finanzgruppe aus dem bayrischen Kronach hat jüngst ein „family&friends - Beteiligungsprogramm“ gestartet, um Geldgeber zu gewinnen – und wirbt mit hohen Renditen dafür. Was dahinter steht und wie das Programm funktionieren soll, erklärt Unternehmer Christian Schwalb im Versicherungsbote-Interview.
Versicherungsbote: Planbare Altersvorsorge hat es derzeit nicht gerade leicht, um es mal vorsichtig zu formulieren. Wo sehen Sie mögliche Auswege aus dieser Situation?
Über Beteiligungskapital könnten Investoren auch von der Geschäftsentwicklung einzelner Unternehmen profitieren. Doch Private Equity ist meist erst ab hohen Einzahlsummen möglich. Wie sehen Sie das? Hält man Menschen so von Gewinnen fern? Oder sind die Bedingungen gut so, weil man Menschen dadurch auch vor Totalverlustrisiken schützt?
Private Equity als Kapitalanlage für Verbraucher ist ja tatsächlich nicht risikolos. Ich erachte es schon als sinnvoll, eine gewisse Investoren-Selektion für den Einstieg der geeigneten Kunden zu betreiben. Geht es aber darum, Kapitalanleger an der Wertentwicklung von Unternehmen zu beteiligen, gibt es heute schon einfacher strukturierte Produkte. Was ich hier für sehr sinnvoll halte, ist die Möglichkeit, Mitarbeiter am Erfolg eines Unternehmens zu beteiligen.
Ihre eigene Firmengruppe ist zuletzt stark gewachsen und hat ein eigenes Beteiligungsprogramm aufgelegt. Ihre „engsten Partner“ könnten damit zwischen fünf und neun Prozent Dividende anvisieren, schreiben Sie dazu. Wer darf sich denn beteiligen? Oder anders gefragt: Wie wird man zu Ihrem engen Partner?
Korrekt, wir haben jüngst ein Investitionsmodell ins Leben gerufen, an dem ein ausgewählter „family & friends“-Kreis teilhaben haben kann. An unserer Firmengründung der SCALA Beteiligungs GmbH konnten Mitarbeiter, Vertriebspartner und Geschäftsfreunde unserer Firmengruppe teilnehmen.
Neun Prozent Dividende klingt schon ambitioniert. Wie wollen Sie das erreichen?
In dem speziellen Fall erwirbt die Gesellschaft Anteile an der SCALA & Cie. Holding, dem Mutter-Unternehmen unserer Firmengruppe. Die Holding hält alle wesentlichen Beteiligungen an unseren operativen Unternehmen. Wer sich mit Finanzunternehmen auskennt, weiß, dass kleine Pools, Vertriebe und Netzwerke nicht viel höher performen können als zwischen fünf und sieben Prozent. In unserem Konstrukt führen wir jedoch nicht nur Finanzvermittlungs-Unternehmen, sondern auch Consulting-Firmen und einen Online-Makler. Die Margen in diesen Geschäftsfeldern sind einfach höher, sodass auch die Gewinnentwicklung dynamischer ausfällt.
Ein anderer Aspekt liegt im Einstiegskurs, zu welchem die Anteile erworben werden. Da der Investorenkreis aus wichtigen Stakeholdern und Schlüsselpersonen besteht, kommen diese auch in den Genuss eines unterbewerteten Einstiegs. In der Summe dieser Punkte können wir, mit einer fundierten Planung, die genannten Renditeerwartungen prognostizieren.
Welche Resonanz gab es bis jetzt auf das Angebot?
Wir haben die Platzierung in zwei Etappen umgesetzt: Zuerst ermöglichten wir die Zeichnung nur unseren Mitarbeitern und Vertriebspartnern. Und erst eine Woche später durften auch Kooperationspartner zeichnen. Das Volumen war nach zehn Tagen überzeichnet, sodass wir die Nominale kurzerhand noch einmal ausgeweitet haben. Ich kann also sagen, dass das Interesse – nach Vorlage des Beteiligungskonstrukts und der wirtschaftlichen Planungen unserer Firmengruppe für die nächsten Jahre – sehr groß war.
Und welche Vorhaben und Projekte sollen mit dem Geld angeschoben werden?
Der Hauptgrund für die Gründung der SCALA Beteiligungs GmbH (family & friends) liegt darin, wichtigen Wegbegleitern und Schlüsselpersonen jetzt noch die Möglichkeit zur Partizipation zu geben. Nach unseren Planungen befinden wir uns gerade erst am Anfang eines dynamischen Wachstumsprozesses mit unserer gesamten Firmengruppe. Mit unseren Markenkernen #Expertenfamilie und #BIOMETRIEexperten sind wir nicht nur am Puls der Zeit, sondern wir zählen auch zu den market-makern. Nicht zuletzt unsere Start-up-Idee #WORKSURANCE bietet in einer Art Optionen, welche sie nicht viele Firmen in unserer Peergroup bieten können.
Hinweis: Der Text erschien zuerst im Versicherungsbote Fachmagazin 02/2021.