Durchschnittlich 3.855 Euro Weihnachtsgeld erhalten Beschäftigte der Versicherer im Jahr 2021, wenn sie nach Tarif bezahlt werden. Das geht aus einer aktuellen Statistik des Statistischen Bundesamtes hervor. Damit liegt die Branche deutlich über dem Bundesschnitt von 2.677 Euro.
Wie viel Weihnachtsgeld wird 2021 in den verschiedenen deutschen Branchen gezahlt? Dieser Frage widmet sich das Statistische Bundesamt mit einer Auflistung. Die Daten zeigen: Bei den Versicherern fallen die weihnachtlichen Extrazahlungen höher aus als im Bundesschnitt aller Branchen. Hinzugezählt werden hier Beschäftigte der privaten Versicherer, Rückversicherer und Pensionskassen (ohne Sozialversicherung).
Erfasst haben die Statistiker alle Sonderzahlungen, die in den Monaten November und Dezember ausgezahlt werden. Hierfür haben sie die jeweiligen Tarifabschlüsse in den Branchen ausgewertet: Mitunter gibt es innerhalb der Branchen auch mehrere Vereinbarungen. Die Versicherer liegen hier deutlich über dem Bundesschnitt. 3.855 Euro brutto erhalten die Beschäftigten der Assekuranzen, während branchenweit 2.677 Euro gezahlt werden. Das sind immerhin rund 44 Prozent mehr.
Zudem erhalten fast alle Tarifbeschäftigte der Versicherer Weihnachtsgeld: Der Anteil liegt bei 99,4 Prozent. Auch das ist deutlich über dem Schnitt aller Branchen. 87,2 Prozent der Tarifbeschäftigten in Deutschland haben demnach Anspruch auf entsprechende Extragelder. In Ostdeutschland ist der Anteil mit 88,0 Prozent etwas höher als in Westdeutschland mit 87,0 Prozent. Bei diesen Zahlen ist aber zu bedenken, dass in West fast jeder zweite Beschäftigte nach Tarif bezahlt wird, in Ost nicht einmal jeder dritte: Das geht aus Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
Große Unterschiede zwischen den Branchen
Zwischen den einzelnen Branchen gibt es große Unterschiede, wie die Destatis-Statistik zugleich zeigt. Ein überdurchschnittliches tarifliches Weihnachtsgeld wird 2021 beispielsweise im Bereich „Kokerei und Mineralölverarbeitung“ gezahlt. Dort erhalten alle Tarifbeschäftigten durchschnittlich 5.651 Euro. Ebenfalls über dem Durchschnitt liegt das tarifliche Weihnachtsgeld im Bereich „Herstellung von chemischen Erzeugnissen“ mit 5.369 Euro sowie im Bereich „Energieversorgung“ mit 5.171 Euro. Auch in diesen Branchen haben nahezu alle Beschäftigten Anspruch auf die Sonderzahlung (zwischen 98,8 und 98,0 Prozent Abdeckung).
Nahe am Durchschnitt liegt das Weihnachtsgeld unter anderem in den Bereichen „Herstellung von Bekleidung“ (2 676 Euro) sowie „Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln“ (2 519 Euro). In diesen Bereichen erhalten 100 Prozent beziehungsweise 82,4 Prozent aller Tarifbeschäftigten ein Weihnachtsgeld.
Das absolute Schlusslicht im Weihnachtsgeld-Ranking bildet die „Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften“. Hier werden durchschnittlich 301 Euro bezahlt; 99,0 Prozent der Tarifbeschäftigten haben darauf Anspruch. Auch im Bereich „Gastgewerbe“ gibt es mit 861 Euro ein unterdurchschnittliches Weihnachtsgeld: 92,4 Prozent der Tarifbeschäftigten erhalten hier das Lohnextra.
Hintergrund: Die Auswertungen zum Weihnachtsgeld basieren auf den Lohn-, Gehalts- und Entgelttarifverträgen sowie Betriebsvereinbarungen, die auch zur regelmäßigen Berechnung der Tarifindizes erfasst werden. Ausgewertet wurden Tarifabschlüsse mit Gültigkeit 1. Quartal 2021.