Jede fünfte Altersrente in Deutschland liegt unter 500 Euro. Das zeigen aktuelle Daten des Bundessozialministeriums. Vor allem Frauen in den alten Bundesländern sind von niedrigen Renten betroffen.
Etwa jeder fünfte Ruheständler im Rentenalter bekommt eine Altersrente von weniger als 500 Euro im Monat ausgezahlt. Das geht aus einer Antwort des Bundessozialministeriums auf eine kleine Anfrage der AfD im Bundestag hervor. Rund 3,4 Millionen Altersrenten bzw. 19,8 Prozent lagen demnach Ende 2020 unter 500 Euro. Über die Zahlen berichtet aktuell die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Vor allem Frauen in Westen mit niedrigen Renten
Rund die Hälfte der Altersrenten (49,5 Prozent) liegt unter 1.000 Euro, berichtet das Bundessozialministerium weiter. Es verweist jedoch darauf, dass niedrige Renten wenig über das Gesamteinkommen im Alter aussage. Kleine Renten ergäben sich zum Beispiel auch aus sehr kurzen Beitragszeiten, etwa durch „kurze Erwerbsbiografien, wie sie früher in den alten Bundesländern bei Frauen oft vorkamen“ oder auch durch den Wechsel des Versichertenstatus von der gesetzlichen Rentenversicherung in die Beamtenversorgung.
Besonders betroffen von niedrigen Renten seien Frauen in Westdeutschland. Das zeigt auch der aktuelle Rentenversicherungsbericht 2021 der Bundesregierung. Der durchschnittliche monatliche Zahlbetrag für Altersrenten an Frauen lag am Stichtag 1. Juli 2020 bei 797 Euro. Doch mit durchschnittlich 1.073 Euro Bruttorente erhalten Frauen im Osten deutlich mehr als westdeutsche Frauen, die im Schnitt nur 724 Euro im Monat bekommen. Ein wichtiger Grund hierfür ist, dass im Osten zu DDR-Zeiten wesentlich mehr Frauen berufstätig waren.
Der durchschnittliche monatliche Rentenzahlbetrag der Altersrenten für Männer betrug hingegen 1.227 Euro. Auch dieser Wert war in den neuen Ländern mit 1.308 Euro um rund 100 Euro höher als in den alten Ländern (1.208 Euro).
Insgesamt gab es in Deutschland zum Stichtag rund 21,2 Millionen Rentnerinnen und Rentner mit Ansprüchen aus der gesetzlichen Rentenversicherung, wobei hier auch Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenrenten mitgezählt werden. Rund 4,1 Millionen Anspruchsberechtigte erhielten hierbei laut Rentenversicherungsbericht 2021 mehr als eine Rente ausgezahlt: in der Regel neben der Altersrente auch eine Hinterbliebenenrente.