Doch die Versicherungswirtschaft weigert sich, dafür die ‚Alleinschuld‘ zu übernehmen und verweist u.a. auf die Zulagenstelle. Allein zur Verwaltung der Riester-Zulagen würden dort rund 1.000 Beschäftigte arbeiten, so Asmussen. Es bräuchte weniger Bürokratie und mehr voll digitale Prozesse.
Riester-Rente: „Wir brauchen einen neuen Namen“
Zwar würde die Zulagenstelle nun das Verfahren ändern, so dass die fast eine Million Zulagenrückbuchungen pro Jahr zu einem Großteil entfallen würden, so Asmussen. Doch in den vergangenen acht Jahren passierte praktisch nichts, um die Riester-Rente zu reformieren, stellt Asmussen fest. Die ‚Brandbriefe‘ von Branchenverbänden blieben wirkungslos.
An einem der damals formulierten Änderungsvorschläge hält der Verband weiterhin fest: Die Flexibilisierung der 100 Prozent-Beitragserhaltungsgarantie. Sie sei der Schlüssel dafür, wieder zu einem breiten und wettbewerbsintensiven Anbieterfeld zurückzukommen, so Asmussen. Soll so ein Neustart in der staatlich geförderten Altersvorsorge gelingen, wäre laut Asmussen noch etwas wichtig: „Ich denke, wir brauchen am Ende auch einen anderen Namen“, so Funktionär.
Die Berichterstattung über die Riester-Rente wurde aus Reihen der Versicherungswirtschaft immer wieder als unausgewogen und zu negativ dargestellt. Diesen ‚Reputationsschaden‘ hält der GDV offenbar für zu groß.