Etwa 1/4 der Anträge auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung sind bei Versicherungsmakler Matthias Helberg auf Nachversicherungen zurückzuführen. Welche Gründe Helberg für diese Entwicklung nennt.
„Gerade eine so abstrakte und schwer verstehbare Absicherung wie die Berufsunfähigkeitsversicherung braucht nachprüfbare und nach-empfindbare Fakten“, schrieb Versicherungsmakler Matthias Helberg 2020 als Fazit seines unerfüllten Wunsches nach einer nachvollziehbaren GDV-BU-Statistik.
Wie es besser geht, zeigt der Makler aus Osnabrück selbst, indem er eigene Beobachtungen und Fakten aus seinem Bestand preisgibt. Etwa, dass Anzahl und Schwere von Vorerkrankungen zunimmt. Dennoch wurden in 73 Prozent der eingereichten BU-Anträge voller Versicherungsschutz erreicht, schreibt Helberg auf seinem Blog. Bei 23 Prozent der Anträge wurde eine Vorerkrankung ausgeschlossen; 4 Prozent führten zu einem Ausschluss und einem Risikozuschlag.
Doch mit dem erfolgreichen Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist die Arbeit eines Versicherungsmaklers längst nicht vorbei. Tatsächlich seien die Verträge immer betreuungsintensiver geworden, schreibt Helberg und führt das an einem Beispiel aus: So reduziert sich bei manchen BU-Verträgen der Beitrag im bestehenden Vertrag um 30 Prozent, wenn das versicherte Kind von Klasse 10 nach Klasse 11 des Gymnasiums versetzt wird. Doch die Versicherer weisen nicht darauf hin, so Helberg. Es bliebe also nur intensive, strukturierte Betreuung.
Solches Vorgehen ist auch bei Nachversicherungsgarantien wichtig, findet der Makler. Doch die Regelungen dazu werden immer komplexer: Mindestsumme der Erhöhung, maximale Erhöhungssumme, Fristen, finanzielle Angemessenheit, Höchstgrenzen, Kombinationsmöglichkeiten, Erhöhung im bestehenden oder einem neuen Vertrag nennt Helberg einige Beispiele. Sein Maklerunternehmen prüft deshalb anhand einer selbstentwickelten 20-Punkte-Checkliste, ob Anlässe für eine Nachversicherung bestehen. „Innerhalb der ersten Jahre braucht man bei guten BU-Verträgen nicht einmal einen Anlass für die Erhöhung“, so Helberg auf seinem Blog. Allerdings lautet der Folgesatz: „Kaum ein Versicherer macht auf den Fristablauf dieser Nachversicherungsgarantien aufmerksam.“
Also prüft Helbergs Team auch das und informiert die Kunden dementsprechend. Mit Erfolg: 27 Prozent der BU-Anträge lassen sich auf Nachversicherung zurückführen. Warum diese Vorgehensweise nun ausgerechnet 2021 so erfolgreich funktionierte, erklärt sich Helberg einerseits mit dem abgesenkten Höchstzins in der Lebensversicherung, der sich auch auf viele Nachversicherungen auswirkt. Andererseits mit dem „entstehenden Bewusstsein, dass Long- oder Post-COVID-19 schnell das Leben über den Haufen werfen können“.