Wie transparent sind deutsche Lebensversicherer? Das untersucht Policen Direkt mit einer Transparenz-Studie. Über die Ergebnisse sprach Versicherungsbote mit Hennig Kühl, leitender Aktuar bei Policen Direkt.
Versicherungsbote: In der Vergangenheit haben Sie bereits darauf gedrängt, dass zusätzliche Angaben verpflichtend werden. Andernfalls, so Ihr Einwurf, könne die Vertragsentwicklung kaum nachvollzogen werden. Welche Kennzahlen vermissen Sie? Und wie können die helfen, den Vertragswert richtig zu bestimmen?
Beobachten Sie Signale aus dem politischen Berlin, dass sich der Gesetzgeber dem Thema annehmen will?
Aktuell sind von unserer Seite keine neuen Initiativen des Gesetzgebers zur Verbesserung der Transparenz in der Lebensversicherung zu beobachten.
Welche Rolle spielen diese Standmitteilungen in der Praxis? Machen Versicherte davon abhängig, ob sie einen Vertrag weiterführen oder nicht?
Die Standmitteilungen helfen den Kunden zu verstehen, welchen Wert sein Vertrag aktuell besitzt und mit welcher Leistung ungefähr noch garantiert zu rechnen ist. Sie sind im Allgemeinen völlig ausreichend, um einen Überblick über den aktuellen Stand des Vertrages zu vermitteln. Allerdings ist nach unserem Erfahrungsstand davon auszugehen, dass die Versicherten ihre Entscheidung über die Fortführung ihres Vertrages weitgehend unabhängig von der Standmitteilung treffen. Die meisten Gründe, die aus Sicht der Kunden für oder gegen eine Fortführung ihres Vertrages sprechen, liegen außerhalb der Standmitteilung.