Der Name ‚Euler Hermes‘ geht der Versicherungsbranche verloren. Die Allianz-Gruppe benennt den Traditionsversicherer um. Welche Erwartungen Allianz damit verbindet.
Im April 2018 schloss die Allianz-Gruppe den Kauf des Kreditversicherers Euler Hermes ab. Seitdem gehört das Unternehmen vollständig zur Allianz-Gruppe. Spekuliert wurde allerdings, ob Euler Hermes mit Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) fusioniert. Immerhin ließ der Münchener Konzern entsprechende Möglichkeiten von der Unternehmensberatung Oliver Wyman ausloten. Allianz-Finanzvorstand Giulio Terzariol erteilte solchen Plänen aber im Mai 2019 eine Absage: „Sie können davon ausgehen, dass wir keine Fusion haben werden.“
Anfang Februar diesen Jahres verdichteten sich die Hinweise darauf, dass die Allianz vorhat, Euler Hermes umzubenennen (Versicherungsbote berichtete). Nun gaben der Münchener Konzern bekannt, dass Euler Hermes ein „neues Kapitel in seiner Geschichte“ aufschlage.
„Wir sind jetzt Allianz Trade. Für unser Unternehmen, für unsere Kunden und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet das ganz einfach: Mehr. Mehr globale Kompetenz. Mehr Vertrauen in die Zukunft. Mehr Wachstumsmöglichkeiten. Mehr Vorausplanung. Mehr maßgeschneiderter Service. Mehr Innovationsfähigkeit. Mehr Entwicklungsmöglichkeiten für Talente. Wir beginnen jetzt erst, die zahlreichen Möglichkeiten zu erkunden, die sich uns als Allianz Trade bieten werden“, sagte Clarisse Kopff, CEO von Allianz Trade.
Aus Sicht von Chris Townsend, Mitglied des Vorstandes der Allianz SE, bringt die Umbenennung „viele Vorteile in Bezug auf Bekanntheit, Geschäftsentwicklung, Wachstum und Innovation“ mit sich.
Für die kommenden drei Jahre hat sich Allianz Trade Wachstumspläne verordnet: Der Marktanteil im Bereich der Warenkreditversicherung soll ausgebaut und das US-Geschäft gestärkt werden. Verstärkte Investitionen sind in den Geschäftsbereichen Bürgschaften, Garantien sowie Speziallösungen (insbesondere Vertrauensschadenversicherung, Transactional Cover Unit & Excess of Loss) geplant. Auch damit sollen zusätzliche Marktanteile hinzugewonnen werden. Dritte Strategiesäule der Münchener: „Vorbereitung auf die neue Welt, in der der digitalisierte B2B-Handel andere Anforderungen an Versicherer stellen wird.“ Solche veränderten Anforderungen will man bei Allianz Trade „vordenken“ und so für sich und Kunden die Chancen des digitalisierten B2B-Handels frühzeitig erschließen.