BU-Stabilitätsrating: Welche Versicherer überzeugen

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Wie wurde nun für das Gesamtergebnis getestet? Den Schwerpunkt des aktuellen Franke & Bornberg-Ratings bildeten die BU-Überschüsse der Versicherer und ihre Stabilität sowie die Schadenquote. Diese haben mit mehr als 30 Prozent das höchste Gewicht des Ratings, da sie auch den Schwerpunkt der Berichtspflichten bei der Bundesanstalt für Finanzaufsicht (BaFin) bilden (gemäß offizieller BaFin-Nachweisung 218). In den letzten Jahren war wiederholt eine Debatte aufgekommen, ob eine geringe Schadenquote auch ein Hinweis sein kann, dass ein Versicherer die Leistung oft verweigert. Dies muss jedoch keineswegs in einem Zusammenhang stehen: Sie kann auch abbilden, dass das Versicherten-Kollektiv eine gesunde Mischung zeigt und entsprechend wenig Schäden zu beklagen sind.

Auch Franke & Bornberg schränkt ein, dass eine sehr niedrige Schadenquote auf eine ablehnende Leistungspraxis hindeuten kann. Deshalb sei eine niedrige Schadenquote keineswegs Benchmark der Studie. Stattdessen werde "der Zweck verfolgt, Abschläge vorzunehmen, wenn auffällig hohe Schadenquoten oder nachhaltige Tendenzen dorthin festgestellt werden. Dabei sind einzelne Jahre wenig aussagefähig", erklären die Studienmacher.

Die Risikoüberschüsse wertet das Ratinghaus als „Ergebnis einer vorsichtigen Kalkulation“. Sie entstünden, wenn das tatsächliche Risiko unterhalb der kalkulierten Invalidisierungswahrscheinlichkeit verläuft. Senkungen der Überschussanteile seien sicherlich der stärkste Indikator dafür, dass die Kalkulation schon in der Vergangenheit nur teilweise aufgegangen sei. „Leidtragende sind die Kunden. Ihr Beitrag steigt bei gleichbleibenden Leistungen oder ihre Leistungen sinken - je nach vereinbartem Überschusssystem“, schreibt Franke & Bornberg. In der Studie wurden entsprechend Höhe und Zeitpunkt der Überschussabsenkungen berücksichtigt.

Darüber hinaus wurden ein Dutzend Unternehmenskennzahlen für den Bereich „Finanzstärke“ ausgewertet. Fünf Gesellschaften erreichten mindestens 85 Prozent, weitere 14 mindestens 75 Prozent. Die Bilanzwertung konnte die Allianz mit herausragenden 91,3 Prozent für sich entscheiden. Die bilanzielle Stärke sei nicht allein eine Frage der Größe, schränkt das Ratinghaus ein: Hier hat die Allianz als Numero eins auf dem Markt sicher Vorteile. Die Silbermedaille geht an die Hannoversche, Bronze an die Europa, die nach verdienten Bruttobeiträgen 2020 auf den Plätzen 24 und 42 rangieren und auf Marktanteile von 1,1 Prozent bzw. 0,4 Prozent kommen.

Für das Gesamtergebnis wurde für jedes Wertungskriterium eine Kennzahl zwischen 0 und 100 ermittelt, wobei mit 100 die maximal mögliche Punktzahl erreicht war. So soll die Fähigkeit eines Versicherers abgebildet werden, sein BU-Geschäft langfristig stabil zu betreiben. Der Stabilitätsindex zeigt für jeden Teilbereich sowie für die Gesamtwertung das Verhältnis von erreichter Punktesumme zu möglicher Punktesumme. Die Ergebnisse der Teilbereiche werden gewichtet und zu einem Gesamtindex zusammengeführt. Dieser Index ist ein wichtiger Indikator für langfristige Stabilität im Geschäftsfeld Berufsunfähigkeit. Die Tabelle zeigt die Versicherer, die mit Höchstnote abgeschnitten haben:


Unter jenen Versicherern, die sich dem strengeren Rating von Franke & Bornberg unterziehen, wurden die Nürnberger (86,3 Prozent), Generali (86,1 Prozent), Ergo Vorsorge (85,8 Prozent) und HDI (85,3 Prozent) besonders hervorgehoben.

Die höchste Prozentzahl erreichte im Rating aber die LV1871 (91,6 Prozent) vor Hannoversche (87,5 Prozent). Auch der Volkswohl Bund (85,9 Prozent) und die Allianz (85,2 Prozent) landen unter den Top-Platzierten.