Lebensversicherer werden ihre Geschäftsmodelle dem stetigen Wandel anpassen müssen. Eine Studie untersuchte nun, wie europäische Versicherer diese Anpassung leisten und identifizierte sechs vielversprechende Geschäftsmodelle für Lebensversicherer.
Ob Niedrigzinsen, Regulierung oder die wachsende Bedeutung von Neo-Brokern: Das Marktumfeld von Lebensversicherern wird von politischen, wirtschaftlichen, ökologischen und technologischen Faktoren getrieben.
Wie sich Anbieter von Lebensversicherungen darauf einstellen, untersuchten adesso insurance solutions und Versicherungsforen Leipzig in der gemeinsam veröffentlichten Studie „Geschäftsmodell Lebensversicherung 2025 - 2030“.
Die Produktwelt der LV-Sparte wird zukünftig von Biometrie und Fondspolicen ohne Garantien dominiert, fassen die Studien-Autoren zusammen. Einen Bedeutungszuwachs traut die Studie auch dem Bereich betrieblicher Altersvorsorge zu.
Versicherer, die auch in Zukunft erfolgreich sein wollen, müssen ihren Wettbewerbsvorteil durch Digitalisierung, Prozesseffizienz und Fokussierung entwickeln, heißt es in der Studie. Denn das wesentliche Unterscheidungsmerkmal werde im Bereich der Kosten liegen. Zudem werde sich der Trend zu zielgruppenspezifischen Nischenprodukten, z. B. Risikolebensversicherungen für bestimmte Sportarten oder Altersvorsorge für spezielle Berufsgruppen, fortsetzen.
„Versicherungsunternehmen können eine erfolgsversprechende Strategie entwickeln, indem sie sich auf ihre eigenen Kompetenzen, Nischen und digitale Innovationen fokussieren“, kommentiert Harald Narloch, Geschäftsführer bei adesso insurance solutions, die Ergebnisse der Studie. „Die zunehmende Angleichung der europäischen Regulierung heißt auch, dass Geschäftsmodelle über nationale Grenzen hinweg angepasst und eingesetzt werden können.“
Welche Geschäftsmodelle in der Studie als ‚vielversprechend‘ identifiziert wurden, zeigt die Bilderstrecke oben.
Über die Studie: Die Studie „Geschäftsmodell Lebensversicherung 2025 - 2030“ wurde von adesso insurance solutions initiiert und zusammen mit den Versicherungsforen Leipzig erstellt. Das Studiendesign umfasste vier Phasen: Die erste Phase beinhaltete die Recherche und inhaltliche Bewertung bestehender Studien und Publikationen sowie die Ableitung von möglichen Treibern und deren Auswirkungen. Darauf folgten in einer zweiten Phase ausführliche Expert:innen-Interviews mit 14 Branchenvertreter:innen aus europäischen Versicherungsunternehmen. Anschließend wurden Interviews mit 62 Aktuar:innen zur Erhebung eines Stimmungsbildes geführt und schließlich die Ergebnisse zusammengeführt, um Zukunftsbilder und -chancen abzuleiten. Die Studie steht zum Download bereit.