Kündigt sich in Deutschland ein nächster großer Run-off an? Laut einem Medienbericht plant die Axa, Leben-Altbestände an einen Finanzinvestor abzutreten. Es geht um Policen mit einem verwalteten Vermögen in Höhe von 15 Milliarden Euro.
Nachdem die Generali und die Zurich bereits Leben-Altbestände an den Bestandsabwickler Viridium abgetreten haben oder dies planen, könnte in Deutschland bald der nächste große Mega-Deal in Sachen Run-off folgen. Dies zumindest, wenn man einem Bericht der Nachrichten-Agentur Bloomberg Glauben schenkt. Demnach plant die Axa SA, deutsche Lebensversicherungs-Verträge an einen Finanzinvestor abzutreten. Bloomberg beruft sich hierbei auf Insiderkreise, die mit dem Vorgang vertraut seien.
Dabei gehe es um Leben-Policen mit Verbindlichkeiten in Höhe von 15 Milliarden Euro, wie Bloomberg weiter berichtet. Und auch der mögliche Käufer ist kein unbekannter. Der Finanzinvestor Apollo Global Management zählt zu den größten Private-Equity-Gesellschaften der Welt mit einem verwalteten Vermögen von 331 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 327,6 Milliarden Euro. Mit der Firmentochter Athora hat Apollo bereits einen Bestandsabwickler in Besitz, der unter anderem die Altbestände der Basler Leben und der Delta Lloyd verwaltet.
Die Axa will die angeblichen Transaktionspläne nicht bestätigen. „Marktgerüchte kommentieren wir grundsätzlich nicht“, zitiert das Fachportal VW Heute eine Sprecherin des Versicherers. Doch die Gerüchteküche brodelt schon seit Monaten. Laut einem „Handelsblatt“-Bericht sei vor allem die hohe Zahl an hochverzinsten Altverträgen im Portfolio der Axa problematisch. So seien noch bis 2011 Verträge mit einem Garantiezins von 2,25 Prozent angeboten worden, bis 2015 bis 1,75 Prozent. Insgesamt sei das Portfolio aber recht heterogen.
Der Run-off der Axa wäre hierzulande die drittgrößte Transformation von Leben-Altbeständen an einen externen Dienstleister. 2018 hatte zunächst die Generali rund vier Millionen Policen an den Bestandsabwickler Viridium abgetreten, 2022 gab dann die Zurich bekannt, ebenfalls Policen der Zurich Deutscher Herold mit einer Deckungsrückstellung von 20 Milliarden Euro an Viridium zu geben. Die Zurich will ihre Verträge zunächst an eine eigene Gesellschaft ausgliedern, die neu gegründet wird. Später will Viridium die Gesellschaft erwerben, umbenennen und bereits in die IT der Gesellschaft investieren.