Das Stornovolumen von Lebensversicherungen ist 2021 auf 13,8 Milliarden Euro gestiegen. 2020 waren noch Leben-Policen im Wert von 13,3 Milliarden Euro storniert worden. Die Stornoquote wuchs leicht von 2,55 Prozent auf 2,57 Prozent.
Die deutschen Lebensversicherer dürfen weiter durchatmen durchatmen. Denn im vergangenen Jahr konnten die Beitragseinnahmen trotz Corona-Krise fast auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. So sanken die Beitragseinnahmen um schmale 1,4 Prozent. Dadurch hat die Branche Beitragseinnahmen in Höhe von 99,7 Milliarden Euro einfahren können. Inklusive der Pensionskassen und Pensionsfonds haben die Versicherer gebuchte Bruttobeiträge von 103,2 Milliarden Euro erzielt und sanken damit um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus der Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2022“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.
Stabil zeigt sich auch die Stornoquote. Diese hatte in 2020 mit 2,55 Prozent ein historisches Tief erreicht. Anno 2021 stieg die Stornoquote marginal um 0,02 Prozentpunkte auf nun 2,57 Prozent. Die Stornoquote im Bezug auf den mittleren Bestand an laufenden Jahresprämien beträgt weiterhin 4,2 Prozent (2020: 4,2 Prozent). Diese wird im Verhältnis zur Zahl der Verträge gemessen.
Auch das Stornovolumen ist im Jahr 2021 wieder leicht gestiegen. Während der Wert der stornierten Lebensversicherungen im Jahr 2020 noch bei 13,3 Milliarden Euro lag, wurden anno 2021 Policen im Wert von 13,8 Milliarden Euro storniert. Das sind 1,1 Prozent oder knapp 0,5 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Das vermeldet der Zweitmarktspezialist Policen Direkt.
„Weder die Umstände während der Corona-Pandemie noch die Situation der Lebensversicherer selbst haben im Jahr 2021 einen Anlass dafür gegeben, dass sich Verbraucher verstärkt von ihren Policen trennen.“, erklärt Henning Kühl, Leitender Aktuar von Policen Direkt und Versicherungsmathematiker (DAV). „Das weiterhin hohe Stornovolumen und die gegenüber dem Vorjahr weitestgehend unveränderten Stornoquoten stehen dafür, dass es seit Jahren ein konstant hohes Bedürfnis gibt, Lebensversicherungspolicen zu verwerten bzw. stillzulegen, um zeitweiligen oder längeren finanziellen Herausforderungen adäquat begegnen zu können. Hier kann der Zweitmarkt den Kunden flexiblere und attraktivere Alternativen bieten.“
In 2021 sah es für die Branche bei der Zahl der neu abgeschlossenen Policen wieder etwas besser aus. Knapp 4,922 Millionen Verträge wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen. 2020 waren es nur 4,649 Millionen Verträge. Die Zahl der Verträge sinkt aber weiterhin. Anno 2021 wurden knapp 0,8 Prozent weniger und damit nur noch 82,7 Millionen Leben-Policen gezählt.