Im Jahr 2021 haben in Deutschland insgesamt 623.000 Personen, davon 155.000 Schülerinnen und Schüler und 468.000 Studierende, Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erhalten. Das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (+0,4 Prozent), wie aktuell das Statistische Bundesamt berichtet. Die durchschnittliche Bafög-Zahlung lag bei 562 Euro monatlich.
Im Jahr 2021 erhielten insgesamt 623.000 Personen Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Das teilt das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Die Zahl spaltet sich auf in 155.000 Schülerinnen und Schüler sowie 468.000 Studierende, wie die Behörde weiter berichtet.
Insgesamt ist 2021 die Zahl der BAföG-Geförderten gegenüber 2020 um 16.000 Personen (-3 Prozent) zurückgegangen. Während mehr Studierende Bafög erhielten - hier stieg die Zahl der Geförderten gegenüber dem Vorjahr um 2.000 Personen an - ging vor allem die Zahl der geförderten Schülerinnen und Schüler stark zurück. Sie sank um zehn Prozent bzw. 18.000 Personen. Seit dem Jahr 2012 ist die Zahl der geförderten Schülerinnen und Schüler bereits rückläufig. Damals erhielten 308.260 Personen, die eine Schule besuchten, entsprechende Zahlungen: binnen neun Jahren ein Minus von fast 50 Prozent.
Mehr Schülerinnen und Schüler erhalten Aufstiegs-Bafög
Das Schrumpfen bei den Schülerinnen und Schülern hängt damit zusammen, dass seit der vierten Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) Personen, die früher BAföG bekamen, nun das für sie finanziell günstigere AFBG in Anspruch nehmen, also das sogenannte Aufstiegs-BAföG bekommen. Dies wird statistisch gesondert erfasst. Anrecht darauf hat, wer eine Fortbildung auf dem Niveau eines Facharbeiter-, Gesellen-, Gehilfen- oder Berufsschulabschlusses anstrebt.
Diese Förderung verfolgt unter anderem das Ziel, die Teilnehmer bei einer Aufstiegsfortbildung zu fördern um somit die Existenzgründungsrate zu erhöhen. Beispielsweise ist die Zahl der geförderten staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erzieher, welche früher mit BAföG gefördert wurden, beim sogenannten Aufstiegs-BAföG 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 10 000 Fälle gestiegen.
Die BAföG-Förderung erstreckt sich zum Teil nicht über das gesamte Jahr, weshalb die Monatswerte von den Jahreswerten mitunter stark abweichen. Im Durchschnitt wurden 2021 je Monat 429.000 Personen gefördert. Das entspricht dem Vorjahreswert. Das verteilte sich auf 330.000 Studierende und 96.000 Schülerinnen und Schüler.
Im Schnitt 562 Euro im Monat
Ein auskömmliches Einkommen ermöglicht das Bafög allein nicht. Der durchschnittliche Förderbetrag pro Person lag im Jahr 2021 bei 562 Euro im Monat. Das waren 6 Euro (+1 Prozent) mehr als im Vorjahr. Studierende erhielten monatlich durchschnittlich 579 Euro (+5 Euro), geförderte Schülerinnen und Schüler 504 Euro pro Person (+1 Euro).
Die Höhe des Förderbetrages ist unter anderem abhängig von der Ausbildungsstätte (zum Beispiel Berufsfachschule oder Hochschule) und der Unterbringung (bei den Eltern oder auswärts), wie das Statistische Bundesamt berichtet. Knapp die Hälfte der BAföG-Empfängerinnen und -Empfänger bzw. 311.000 Personen erhielt den maximalen Förderbetrag (Vollförderung).
Eine Bafög-Reform soll aktuell bewirken, dass mehr junge Menschen förderfähig werden. Unter anderem ist der mögliche Höchstsatz von 861 auf 934 Euro gestiegen. Auch soll ein einmaliger Heizkostenzuschuss von 230 Euro die Studierenden unterstützen, die explodierenden Energiekosten aufzufangen. Die Elternfreibeträge wurden um 20,75 Prozent angehoben, auch der Vermögensfreibetrag auf 45.000 Euro erhöht. Wer auswärts wohnt, hat nun Anrecht auf einen Wohnzuschlag von 360 Euro.