Wie teuer wird die Wohngebäudeversicherung 2023? Diese Frage treibt Versicherte und Vermittler um. Eine erste grobe Orientierung bietet eine Liste des Berliner Maklerpools aruna. Demnach sind bereits außerordentliche Beitragsanpassungen und Änderungskündigungen geplant.
Allein die neuen Indexwerte für die verbundene Wohngebäudeversicherung lassen alle Tarife, die zum gleitenden Neuwertfaktor absichern, um 14,73 Prozent teurer werden (Versicherungsbote berichtete). Doch das ist noch nicht alles. Hinzu kommen unternehmens-individuelle Prämien-Anpassungen. Der Berliner Maklerpool aruna wollte von den Anbietern wissen, ob und wie solche Anpassungen vorgesehen sind.
Die Antworten sammelt der Dienstleister in einer Liste, die aktualisiert wird. Denn noch nicht jeder Wohngebäudeversicherer antwortete auf die Anfrage des Pools und bei einigen Versicherern ist noch keine Entscheidung hinsichtlich der zukünftigen Prämien getroffen worden.
Die gute Nachricht: Von den 42 angefragten Anbietern teilten 14 mit, dass sie weder im Bestand, noch im Neugeschäft Anpassungen vornehmen. Doch es gibt mitunter auch Steigerungen. So sind bei der Alten Leipziger je nach Tarif und Gefahrenkombination bis zu 15,41 Prozent Anpassung möglich. Für die Gefahren 'Sturm und Hagel' wird die Dialog im Neu- und Ersatzgeschäft 10 Prozent Aufschlag berechnen. Bei der Gothaer wird es in den Tarifständen 01.2019 und 01.2020 je nach Tarifkombination um 9,5 Prozent teurer. Bei der VHV wird es eine außerordentliche Beitragsanpassung von 10 Prozent geben - davon sind allerdings bestimmte Verträge ausgenommen.
„Wir haben hier bewusst zunächst nur die Daten für die Wohngebäudesparte erhoben. Dies ist i.d.R. die Versicherung, die bei Privatkunden am meisten das Budget belastet. Dennoch ist natürlich auch die Hausratsparte von den Indexanpassungen betroffen. Unfall, RS, Haftpflicht werden durch die aktuellen Preissteigerungen nur indirekt betroffen sein. Hier kann man z.B. an die Umbaukosten nach Unfall, an die Entschädigungsleistungen bei Haftpflichtschäden oder an langfristig steigende Anwaltskosten denken. Dies wird sich jedoch meiner Auffassung nach erst sehr viel später bemerkbar machen. Vergessen wir aber auch nicht, dass diese neuen Preise für Versicherungen zu den allgemein durch die Inflation beeinflussten Lebenshaltungskosten, insbesondere Energiekosten, noch dazu kommen. Wir bieten daher unseren Maklern umfangreiche Möglichkeiten der 1:1-Umdeckung in nahezu allen Privatsparten, zur jeweiligen Vorprämie abzüglich 5 Prozent Wechselbonus. Somit können hier die Prämienerhöhungen aufgefangen werden“, so Stephan von Heymann, Haftpflichtunderwriter (DVA) aus dem Fachbereich Gewerbehaftpflicht / SHU Privatkunden der aruna GmbH. „Im Bereich der Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung unterhalten wir darüber hinaus eine 1:1- Umdeckung mit der NV Versicherung in die Tarife 'bessergrün Premium 6.0'. Hier werden für jeden Antrag 2 Bäume gepflanzt, es gibt spezielle nachhaltige Tarifleistungen für den Kunden und die Beiträge fließen in zertifizierte und nachhaltige Kapitalanlagen“, so von Heymann abschließend.