Mehr als jeder dritte deutsche Rentner erhält eine gesetzliche Rente unterhalb der Grundsicherung. Das zeigen aktuelle Zahlen des Bundesarbeitsministeriums. Rund 6,8 Millionen Ruheständler lagen demnach im Jahr 2021 unterhalb der Grenze.
In Deutschland erhält mehr als jeder dritte deutsche Rentner bzw. 37 Prozent eine Rente, die unter dem Niveau der Grundsicherung liegt. Das zeigt eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag. Demnach erhielten rund 6,8 Millionen Rentnerinnen und Rentner im Jahr 2021 weniger als 853 Euro im Monat. Über die Zahlen berichtet Welt Online am Montag.
Die Zahlen zeigen zugleich, dass Frauen überproportional von niedrigen Renten betroffen sind. Mehr als jede zweite Ruheständlerin bzw. 5,2 Millionen Frauen erhielt weniger Rente als die Grundsicherung. Bei Männern lagen nur 1,6 Millionen unter der Schwelle, sodass knapp jeder vierte (19 Prozent) Mann im Alter betroffen war.
Im Schnitt erhielten im Jahr 2021 Männer durchschnittlich 1.227 Euro Rente und Frauen 807 Euro. „Vor allem Frauen müssen mit absurd niedrigen Renten über die Runden kommen“, sagte René Springer, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, der „Welt“. Familienarbeit dürfe nicht zu Altersarmut führen, forderte der Politiker.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales positionierte sich gegenüber der „Welt“ hingegen, dass eine niedrige gesetzliche Rente nicht automatisch Altersarmut bedeute. Ein Grund sei, dass zum Haushaltseinkommen meist mehr als eine Person beitrage. Auch müssten andere Einkommen berücksichtigt werden, etwa Einkommen aus Vermögen und privater Vorsorge. Die „Welt“ verweist zudem auf den Alterssicherungsbericht des Bundesarbeitsministeriums 2020, wonach 27 Prozent der ehemaligen Beamten, Richter und Soldaten auch zusätzliche Ansprüche aus der Rentenversicherung erworben haben.