Die deutschen Kfz-Versicherer mussten im Jahr 2022 deutlich weniger Geld für Schäden durch Naturgefahren zahlen als im Jahr zuvor. Auf rund 900 Millionen Euro bezifferte sich die Schadensumme: weniger, als erwartet wurde.
Die deutschen Kfz-Versicherer mussten im Jahr 2022 Schäden durch Naturgefahren in Höhe von 900 Millionen Euro ersetzen. Das meldet der Gesamtverband der Versicherer (GDV) am Mittwoch. Damit zählten die Unternehmen weniger Sturm-, Hagel- und Überschwemmungsschäden als im langjährigen Durchschnitt.
„Der durch Naturgefahren verursachte Schaden lag rund zehn Prozent unter dem erwarteten Wert für 2022“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. „Insgesamt verzeichneten die Autoversicherer 2022 rund 290.000 Kfz-Schäden durch Naturgefahren in Höhe von 900 Millionen Euro.“ Ursprünglich waren Schäden in Höhe von einer Milliarde Euro prognostiziert worden.
Allerdings war das Jahr zuvor auch besonders schadenträchtig. 2021 ereignete sich die verheerende Ahrtal-Flut, die in Süddeutschland 134 Todesopfer forderte: und erheblichen Sachschaden hinterließ. So mussten auch die Kfz-Versicherer in dem Jahr mehr zahlen als gewohnt. Auf 1,8 Milliarden Euro bezifferten sich die Schäden in dem Katastrophenjahr.
Viele Schäden in Rheinland-Pfalz und Bayern
Besonders hohe Schäden waren 2022 in Rheinland-Pfalz und Bayern zu beklagen, Ursache hierfür waren vor allem Sturm und Hagel. Mit durchschnittlich 17,4 Schadenmeldungen je 1.000 kaskoversicherter Fahrzeuge waren die Autofahrer in Rheinland-Pfalz am stärksten betroffen. Es folgt Bayern mit 8,8 Schäden und das Saarland mit 7,4 Schäden. Im Bundesschnitt wurden 5,6 Schäden je 1.000 kaskoversicherte Fahrzeuge gemeldet.
Am niedrigsten war das Schadenaufkommen hingegen in Hessen mit 2,5 gemeldeten Schäden je 1.000 Fahrzeugen. Auch in Hamburg (3,2 Schäden je 1.000 Fahrzeuge), Schleswig-Holstein und Sachsen (je 3,3) wurden wenige Schäden gezählt.
Schadenreichster Monat war der Februar. Allein die Orkanserie Ylenia, Zeynep, Antonia hatte im Februar 2022 Schäden in Höhe von rund 125 Millionen Euro an Kraftfahrzeugen verursacht, wie der GDV berichtet.