Fondsgebundene Lebensversicherungen entwickeln sich zu einem Rettungsanker der Leben-Branche. Um 14,1 Prozent wuchs das Neugeschäft im Jahr 2022. Die restlichen Produktformen konnten dagegen weniger glänzen.
Für die Lebensversicherer werden fondsgebundene Rentenversicherungen immer wichtiger. Dieses Bild hatte sich schon in den letzten Jahren abgezeichnet. Während das Neugeschäft der Lebensversicherer bei vielen Renten- und Kapitalversicherungen gegenüber dem Vorjahr rückläufig war, konnten die Lebensversicherer bei fondsgebundenen Lösungen 2021 kräftig zulegen. Denn hier stand ein sattes Plus von 71,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bereits im Geschäftsjahr 2020 hatte die Branche ein sattes Plus im Neugeschäft mit Fondspolicen einfahren können. Damals stand ein Zuwachs von 42 Prozent.
Auch in der aktuellen Auswertung für das Geschäftsjahr 2022 können fondsgebundene Rentenversicherungen überzeugen. 621.652 Renten-Verträge konnten die Lebensversicherer im vergangenen Jahr verkaufen. Das geht aus der Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2023“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Ein Plus von 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Damit hat sich auch der Marktanteil fondsgebundener Renten-Policen am Neugeschäft erneut deutlich erhöht. Lag er im Jahr 2020 noch bei 6,8 Prozent des eingelösten Neuzugangs, so waren es 2021 bereits 11,2 Prozent. Anno 2022 steht hier bereits ein Anteil von 14,1 Prozent. Fondsgebundene Policen konnten auch bei den Kapitalversicherungen zulegen. Hier gab es ein schmales Plus von zwei Prozent. Es sollten die einzigen beiden Lichtblicke im Neugeschäft bleiben. Denn die restlichen Versicherungsformen performten im Vergleich zum Vorjahr schlechter und landeten damit alle im Minus. Von den neu eingelösten Versicherungsscheinen waren rund 2,130 Millionen Verträge eine Renten- und Pensionsversicherungen (Minus 11,0 Prozent). Hier konnten weder die klassischen Versicherungen (Minus 18,1 Prozent) noch die Mischformen mit Garantien (Minus 18,3 Prozent) überzeugen.
Über alle Versicherungsarten hinweg -einschließlich Invaliditäts- und Risikopolicen- konnte die Lebenbranche 2022 genau 4.411.778 Versicherungen neu einlösen. Mit 28,2 Prozent den größten Anteil am Neugeschäft haben Mischformen mit Garantien. Allerdings gab es hier einen herben Einschlag. Statt 1.522.467 standen hier 2022 nur noch 1.244.074 neu eingelöste Policen. Das ist ein Minus von 18,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Fondspolicen werden gegen laufenden Beitrag verkauft
Zum Hoffnungsträger werden die Verträge auch mit Blick auf den laufenden Beitrag. 521.213 dieser Verträge wurden gegen laufenden Beitrag abgeschlossen (2021: 476.761). Rund 100.439 Neuverträge waren hingegen Rentenpolicen gegen Einmalbeitrag (2021: 68.127). Mit dem neuerlichen Rekordjahr 2022 hat der Bestand an fondsgebundenen Versicherungen nun auch die 5-Millionen-Marke übersprungen. Mittlerweile halten deutsche Bürger gut 5,42 Millionen fondsgebundene Rentenversicherungen. Hinzu gesellen sich 2,42 Millionen fondsgebundene Kapitalversicherungen.
Mit wachsendem Erfolg werden die fondsgebundenen Versicherungen auch mit Blick auf die Kapitalanlage wichtiger. Auf knapp 173,4 Milliarden Euro beliefen sich die Kapitalanlagen für Fondspolicen zum Jahresende 2021. In der aktuellen Auswertung sind es dagegen nur noch 154,2 Milliarden Euro.