Die Allianz schickt ihren Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty SE zukünftig mit griffigerem Namen auf die Reise und baut auch die Strukturen um. „Allianz Commercial“ heißt die neue Marke: Ziel ist es unter anderem, das internationale Industriegeschäft besser zu integrieren, ohne regionale Besonderheiten aus dem Blick zu verlieren.
Im März hatte die Allianz ihre Pläne bereits angekündigt, doch nun meldet sie Vollzug: Zukünftig wird der Münchener Versicherer sein Industriegeschäft unter der Marke „Allianz Commercial“ bündeln. Das gilt für das Segment der mittelgroßen und großen Kunden – also bei Unternehmen oberhalb von 10 Millionen Euro Versicherungssumme, wie der Versicherer bereits im März per Pressetext bekanntgegeben hatte. Seit Montag verwendet der Versicherer den neuen Markennamen, wie er nun per Pressetext berichtet.
Unter der Marke „Allianz Commercial“ wird zukünftig das Geschäft des Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) sowie das Versicherungsgeschäft lokaler Allianz Sachversicherungsgesellschaften mit mittelgroßen Unternehmen vereint, wie der Versicherer weiter berichtet. Unter diesem neuen Namen bieten sie Versicherungslösungen für mittelgroße Unternehmen, Konzerne und Spezialrisiken an. Der neue Marktauftritt betreffe zunächst die AGCS als globalen Versicherer sowie die Unternehmensversicherung der Allianz in Australien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Andere Märkte sollen in den kommenden Monaten auf das integrierte Modell und den neuen Geschäftsnamen umstellen.
„Unsere in der Unternehmensversicherung tätigen Geschäftsbereiche wurden in einem globalen Modell zusammengeführt. Mit Allianz Commercial können wir ein breiteres Spektrum an Kunden unter unserem neuen einheitlichen Namen betreuen – dies verschafft uns im Markt der Unternehmensversicherung einen starken Wettbewerbsvorteil und ist ein überzeugendes Kundenversprechen, das auf Einfachheit und Durchgängigkeit setzt“, erklärt Chris Townsend, Vorstandsmitglied der Allianz SE. Zudem reagiert der Versicherer darauf, dass gerade bei großen transnationalen Konzernen Risiken vermehrt global und nicht regional begrenzt auftreten: Hier kommen die Ländergesellschaften an ihre Grenzen.
Als CEO von Allianz Commercial wird Joachim Müller agieren, der bisher Chef von AGCS gewesen ist. Und er wird damit auch mehr Einfluss gewinnen. Bisher blieb es den jeweiligen Ländergesellschaften vorbehalten, Risiken vor Ort bei Unternehmen bis 500 Millionen Euro Umsatz zu zeichnen: Mit der neuen Struktur aber wird alles zentraler gesteuert. Jene Teams, die sich derzeit auf Vertrieb, Underwriting und Kundenbetreuung konzentrieren, sollen im Rahmen des neuen integrierten Modells eng zusammenarbeiten. Die rechtlichen Einheiten, die das Versicherungsgeschäft betreiben, bleiben unverändert. Damit wird Underwriting und Risikoträgerschaft de facto aufgespalten: Während das Underwriting Allianz Commercial übernimmt, bleiben die Ländergesellschaften Risikoträger.
Zudem stellt sich Allianz Commercial mit künftig elf Regionen organisatorisch neu auf. In diesen werden die derzeitigen sechs regionalen Einheiten der AGCS mit der Firmenversicherung der nationalen Allianz Sachversicherungsgesellschaften zusammengeführt. Jede Region wird von einem Commercial Managing Director geleitet, der/die das integrierte Modell von Allianz Commercial mit einer holistischen Kundenansprache und einem erweiterten Produktangebot repräsentiert. Die Besonderheiten der Märkte sowie vorhandene Makler- und Vertriebsbeziehungen sollen hierbei berücksichtigt werden.