Einfirmenvertreter bieten mittlerweile mehrheitlich die Möglichkeit, Versicherungen auch online über die eigene Website abzuschließen, während Versicherungsmakler noch überwiegend darauf verzichten. Das ist ein Ergebnis der BVK-Strukturanalyse 2022/23. Spitzenreiter beim Online-Abschluss ist die Ergo: Bei 100 Prozent ihrer teilnehmenden Vertreterinnen und Vertreter können Kundinnen und Kunden direkt online abschließen.
81,0 Prozent der Einfirmenvertreter bieten ihren Kundinnen und Kunden mittlerweile die Möglichkeit, Versicherungen direkt online über die eigene Website abzuschließen. Versicherungsmakler sind hier deutlich zurückhaltender: Nur 33,1 Prozent bieten die Möglichkeit des Online-Abschlusses über die eigene Website an. Dazwischen liegen die Mehrfachvertreter, von denen knapp jeder Zweite (48,5 Prozent) die Möglichkeit des Direktabschlusses anbietet. Das ist das Ergebnis der aktuellen BVK-Strukturanalyse 2022/23, für die 1.842 Fragebögen ausgewertet wurden.
Ursache für die Unterschiede könnte sein, "dass der Online-Abschluss in der Ausschließlichkeit angesichts des beschränkten Produktspektrums leichter zu realisieren ist als für Mehrfachvertreter und Makler, die eine Auswahl an unterschiedlichen Angeboten zeigen müssten“, schreiben die Autoren Matthias Beenken und Lukas Linnenbrink in der Studie. Zudem sei es mittlerweile Standard, dass die Versicherer ihren Agenturen die Möglichkeit zum Onlineabschluss direkt zur Verfügung stellen. Gegenüber der letzen Studie vor zwei Jahren stagnieren die Zahlen: Es bieten also nicht mehr Vermittler die Möglichkeit des Direktabschlusses an.
Ergo: 100 Prozent der Agenturen bieten Möglichkeit zum Onlineabschluss
Blickt man darauf, wie hoch der Anteil der Online-Abschlüsse an den Gesamteinnahmen der Vermittler ist, so ist ihre Bedeutung noch vergleichsweise gering. Bei den Einfirmenvertretern macht der durchschnittliche Anteil der Provisionseinnahmen aus Online-Abschlüssen 5,8 Prozent aus, bei Mehrfachvertretern 5,0 Prozent und bei Maklern immerhin 7,6 Prozent. Über die Ursachen, weshalb die Nutzung der Direktabschlüsse teils stark auseinander klafft, kann die Studie keinen näheren Aufschluss geben.
Im Rahmen der BVK-Strukturanalyse wurde auch untersucht, wie sich die Möglichkeit des Online-Abschlusses auf die einzelnen Versicherer verteilt. Konkret wurde untersucht, wie hoch der Anteil der Ausschließlichkeitsvertreter eines Versicherers ist, die Online-Abschlüsse anbieten. Spitzenreiter mit Blick auf Onlineabschlüsse ist hierbei die Ergo. Sowohl bei der ERGO Ausschließlichkeitsorganisation (ERGO AO) als auch der Stammorganisation bieten 100 Prozent der Agenturen die Möglichkeit, eine Versicherung direkt über die hauseigene Webseite abzuschließen. Es wurden 172 Stimmen von Ergo-Vertretern berücksichtigt.
Auf den Plätzen folgen die Signal Iduna, bei der 98,4 Prozent der befragten Vertreterinnen und Vertreter einen Online-Abschluss auf der Website anbieten (128 Stimmen), der HDI (96,9 Prozent, 32 Stimmen), die DEVK (92,9 Prozent, 42 Stimmen), die Axa (92,4 Prozent, 105 Stimmen), die ARAG (92,3 Prozent, 26 Stimmen), die R+V (85,2 Prozent, 27 Stimmen) sowie die Allianz (84,9 Prozent, 378 Stimmen).
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