Die Inflationsrate in Deutschland normalisiert sich weiter. Im Oktober 2023 wird sie voraussichtlich 3,8 Prozent betragen, so teilt das Statistische Bundesamt Wiesbaden (Destatis) am Mittwoch mit. Das ist der niedrigste Stand seit August 2021, als sie ebenfalls 3,8 Prozent betrug.
Seit Ausbruch des Ukrainekrieges ist die Inflationsrate in Deutschland in die Höhe geschossen, im Jahr 2022 betrug sie durchschnittlich 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mehrfach hat deshalb die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins angehoben, um die enorme Dynamik der Teuerungen zu stoppen. Nun hat das Statistische Bundesamt (Destatis) eine gute Nachricht: Die Inflation in Deutschland geht weiter zurück, auch wenn es weiterhin teurer wird.
Wie die Statistikbehörde am Mittwoch mitteilt, wird die Inflationsrate im Oktober voraussichtlich 3,8 Prozent betragen. Die Inflationsrate wird als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) gegenüber dem Vorjahresmonat gemessen. Hier wirkte sich insbesondere der Rückgang der Energiepreise um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat aus. Es ist das erste Mal seit dem Januar 2021, dass die Energiepreise wieder sanken.
Anders sieht es bei den Nahrungsmitteln aus, wo die Kosten weiterhin hochschnellen. Im Oktober 2023 lagen die Preise für eingerechnete Lebensmittel wie Brot, Gemüse, Fleisch, alkoholfreie Getränke und Co. in Summe 6,1 Prozent über dem Wert im Oktober 2022. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht eine Inflationsrate von zwei Prozent als ideal für die Wirtschaft im Euroraum an.
Die hohe Inflation belastet Verbraucherinnen und Verbraucher und bremst den privaten Konsum. Bei einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Sommer 2023 gab knapp jeder dritte Beschäftigte (30 Prozent) an, dass er finanziell an seine Grenzen stößt. 21 Prozent gaben an, dass ihr Gehalt nicht ausreicht, um die Lebenshaltungskosten zu bezahlen, und knapp neun Prozent sagten sogar, dass sie mit ihrem Geld überhaupt nicht auskommen.