In der Altersvorsorge macht sich Unsicherheit breit: Auch wenn Geld zum Sparen übrig bleibt, werden die Beträge immer kleiner. Die finanziellen Sorgen wachsen vor allem bei einer Einkommensgruppe, zeigt das Vermögensbarometer 2023 vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband.
Regelmäßig erhebt der Deutsche Sparkassen- und Giroverband das Vermögensbarometer, um das Sparverhalten der Deutschen zu untersuchen. Die diesjährigen Ergebnisse zeigen eine tiefe Verunsicherung der Deutschen beim Thema Altersvorsorge. So äußern 38 Prozent der Befragten die Sorge, dass sie mit den bereits realisierten und geplanten Maßnahmen „auf keinen Fall“ oder „wahrscheinlich nicht“ die gewünschte finanzielle Absicherung im Alter erreichen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg dieser Wert um sechs Prozentpunkte. 25 Prozent sind sich nicht ganz sicher, ob ihre monatlichen Sparanstrengungen am Ende für die gewünschte finanzielle Absicherung reichen werden. Auf einem guten Weg sehen sich 37 Prozent der Befragten, drei Prozentpunkte weniger als 2022. Sie glauben, dass sie ihr Ziel auf jeden Fall/wahrscheinlich erreichen werden.
Sorgen in den unteren Einkommensgruppen
Insbesondere die Haushalte mit einem niedrigen Nettoeinkommen beurteilen ihre bereits getroffenen Vorsorgemaßnahmen skeptisch. 59 Prozent der Befragten mit einem Nettoeinkommen bis zu 1.000 Euro und 54 Prozent mit einem Haushaltsnetto von bis zu 2.000 Euro glauben auf „gar keinen Fall/wahrscheinlich nicht“, dass die von ihnen bereits realisierten und geplanten Maßnahmen für einen sorglosen Ruhestand ausreichen.
Sparbeträge werden kleiner
22 Prozent sparen nur niedrige Summen (bis 25 Euro: 8 Prozent; 26 bis 50 Euro: 14 Prozent). 31 Prozent der Befragten können bis zu 250 Euro monatlich für die Altersvorsorge aufbringen (51 bis 100 Euro: 17 Prozent; 101 bis 250 Euro: 14 Prozent). Beträge über 250 Euro sparen 11 Prozent. Vergleicht man die Sparrate mit den Vorjahresergebnissen, zeigt sich, dass viele Befragte ihre Sparrate nach unten anpassen: 12 Prozent (2022: 14 Prozent) sparen monatlich 251 bis 500 Euro, unverändert ist der Anteil (17 Prozent) mit einer Sparsumme von 101 bis 250 Euro. 18 Prozent (2022: 17 Prozent) legen 51 bis 100 Euro monatlich zurück.
Über die Studie:
Das Vermögensbarometer wird seit 2005 erhoben. In diesem Jahr wurden mehr als 4.800 Menschen ab dem Alter von 14 Jahren zu Geld und Finanzen befragt.