Die Versicherungswirtschaft ist bereits zum jetzigen Zeitpunkt mit den Herausforderungen des demografischen Wandels in Form fehlender Arbeitskräfte konfrontiert. Laut einer Studie von PwC benennen 60 Prozent der Entscheiderinnen und Entscheider in deutschen Versicherungsunternehmen den Fachkräftemangel als größte Herausforderung.
Verschärft wird diese Situation durch den schlechten Ruf der Branche. Wenn man Gründe für diesen Ruf sucht, wird man schnell fündig. Ob Lobbying zugunsten eigener Interessen und zu Lasten der Sozialsysteme, Kaufempfehlungen vorbei am Bedarf des Kunden, provisionsgetriebene Vertriebsteams, exzessive Firmenfeiern, die medial begleitet werden oder aggressives Buhlen um Mitarbeiter – all das sind nur einige Beispiele, die das Bild in der Öffentlichkeit prägen.
Die Versicherungswirtschaft muss für ihre Glaubwürdigkeit arbeiten
Wenn die Versicherungsbranche junge Menschen für sich begeistern will, muss sie bereit sein, Interessen des Gemeinwohls über ihre eigenen zu stellen. Zudem muss sie sich transparent und reflektiert mit der eigenen Vergangenheit befassen, um sich Vertrauen neu zu verdienen und aus Fehlern lernen zu können. Die Versicherungswirtschaft muss für ihre Glaubwürdigkeit arbeiten – und dafür bedarf es struktureller Veränderungen!
Hintergrund: Der Text erschien zuerst im neuen kostenfreien Versicherungsbote Fachmagazin 02-2023. Das Magazin kann auf der Webseite beim Versicherungsbote bestellt werden.