Die Allianz verliert den Chef des hauseigenen Industrieversicherers. Joachim Müller werde zum Jahresende aus dem Versicherungskonzern ausscheiden.
Im Dezember 2019 hatte Joachim Müller die Spitze der Allianz Global Corporate & Specialty SE übernommen und Chris Fischer Hirs beerbt. Zuvor war der Diplom-Kaufmann bereits Chef des Allianz-Sachversicherers, der Vertriebseinheit und im Vorstand der Allianz Deutschland.
Nach gut vier Jahren an der Spitze des Industrieversicherers trennen sich nun Wege. Darüber berichtet das Fachportal "Versicherungsmonitor" und beruft sich auf Insider-Stimmen. Demnach werde der aktuelle CEO von Allianz Commercial seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag nicht verlängern.
Dabei hatte die Allianz ihren neuen Industrieversicherer erst im Juli 2023 an den Start geschickt. Ziel war es unter anderem, das internationale Industriegeschäft besser zu integrieren, ohne regionale Besonderheiten aus dem Blick zu verlieren. Als CEO wurde Joachim Müller eingesetzt, der bis dahin bereits Chef von AGCS gewesen war. Einhergehend mit dem neuen Flaggschiff hatte er auch mehr Einfluss gewonnen. Denn bis dahin blieb es den jeweiligen Ländergesellschaften vorbehalten, Risiken vor Ort bei Unternehmen bis 500 Millionen Euro Umsatz zu zeichnen: Mit der neuen Struktur wird alles zentraler gesteuert.
Wer die Nachfolge von Müller antreten soll, ist indes noch nicht bekannt. Wie eine Allianz-Sprecherin gegenüber dem "Handelsblatt" erklärte, werde Müllers Nachfolger in Kürze bekanntgegeben werden.
Es ist nicht der erste prominente Abgang: Denn Allianz-Finanzchef Giulio Terzariol verlässt den Konzern ebenfalls und wechselt zum Jahreswechsel zum Wettbewerber Generali. Für Terzariol ist es eine Rückkehr: Denn er war 1995 bis 1997 bei Generali als Trainee beschäftigt. Die Nachfolge von Terzariol im Vorstand soll Claire-Marie Coste-Lepoutre antreten. Die 48-Jährige ist derzeit Chefaktuarin und Head of Planning & Controlling der Allianz SE.