Nur ein Privater Krankenversicherer schneidet im neuen Rating des Analysehauses Ascore mit dem Ergebnis "ausreichend" ab. Gleichzeitig dürfen sich immerhin rund 81,25 Prozent der Unternehmen über eine "sehr gute" oder bessere Bewertung freuen.
Das Analysehaus Ascore hat auch in diesem Jahr die Privaten Krankenversicherer genauer unter die Lupe genommen. Mit dem Unternehmensscoring will das Unternehmen aus Hamburg Aussagen über die wichtigsten Aspekte der Versicherer treffen: Kosten, Solidität und Wachstum. Dazu seien 17 Kennzahlen der letzten drei Jahre (2020-2022) herangezogen worden. Diese münden schließlich in die vier Hauptbewertungsbereiche sind weiterhin: „Erfahrung“, „Sicherheit“, „Erfolg“ und „Bestand“. Dazu wurde unter anderem bewertet, wie hoch die verdienten Bruttobeiträge sowie die Abschlusskosten eines Versicherers sind. Aber auch wie viel Rückstellungen für die Versicherten angespart wurden, um Beitragssteigerungen aufzufangen (RFB-Quote) und wie hoch die Nettoverzinsung der Verträge ausfällt, fließen in die Bewertung ein.
Im Vergleich zum Vorjahr gibt es in diesem Jahr keine Änderung des Ratingverfahrens. Lediglich die Benchmarks der einzelnen Kennzahlen seien wie jedes Jahr an die Marktentwicklung angepasst worden. Im vergangenen Jahr hatte es noch eine Verfahrensänderung im Bereich „Bestand“ gegeben: dieser wurde durch eine neue Kennzahl „Beitragsanpassungs-Quote Vollversicherung“ erweitert. Diese Kennzahl soll Auskunft darüber geben, wie die Beiträge in der Vollversicherung, zusammengefasst über alle Tarife und Personengruppen, im Durchschnitt der letzten drei Geschäftsjahre angepasst wurden. Die Kennzahl fließt allerdings nicht in die Bewertung ein.
Deutliche Unterschiede zwischen Ratings von Morgen & Morgen und Ascore
Im September 2023 hatte das Analysehaus Morgen & Morgen ein deutlich positiveres Bild der Branche gezeichnet, als noch in den Vorjahren. Denn in den vergangenen Jahren hatte etwa ein Drittel der untersuchten Unternehmen mit einer mit einer "schwachen" oder "sehr schwachen" Bewertung abgeschlossen. In der aktuellen Auswertung müssen aber nur zwei Krankenversicherer mit dem Ergebnis "schwach" leben. Die verbesserten Ergebnisse dürften auch auf die Umstrukturierung des Ratings zurückzuführen sein.
In der aktuellen Auswertung aus dem Hause Ascore schneiden 26 von 32 Unternehmen mindestens mit der "sehr guten" Benotung ab. Hier gab es sogar eine kleine Verbesserung. Denn in der Auswertung des Vorjahres waren es lediglich 28 von 32 Unternehmen und damit hatten nur 87,5 Prozent der Gesellschaften eine "sehr gute" oder bessere Bewertung.
Die besten Bewertung sicherten sich die Versicherere Hallesche, LVM, Signal Iduna und Universa. Alle vier Unternehmen erreichten die Höchstbenotung von sechs Kompassen und das bedeutet ein „herausragend“. Anno 2022 waren es die gleichen vier Unternehmen mit dieser Bewertung. Insgesamt 13 Versicherer sammeln sich auf dem zweiten Rang und wurden mit fünf Kompassen oder "ausgezeichnet" belohnt. Über diese Bewertung freuen sich die Allianz, Alte Oldenburger, Axa, Barmenia, Continentale, Debeka, Generali, Gothaer, Hanse Merkur, Inter, Provinzial, R+V und Württembergische.
Neun Versicherer erhielten vier Sternchen zugesprochen. Zu diesen Gesellschaften zählen Arag, Bayerische Beamtenkrankenkasse, DEVK, DKV, Ergo, Landeskrankenhilfe, Münchener Verein, Süddeutsche und Union. Im Mittelfeld mit drei Kompassen finden sich in Summe fünf Versicherer wieder. Dazu gehören unter anderem Concordia, Huk-Coburg, Mecklenburgische, Nürnberger und Vigo. Diese Unternehmen wurden immerhin noch mit "gut" eingeordnet. Lediglich eins der untersuchten Unternehmen musste sich nach der Interpretation von Ascore mit einer "ausreichenden" Bewertung begnügen. Mit zwei Kompassen mussten die Versicherer im Raum der Kirchen Vorlieb nehmen. Die niedrigste Note wurde indes nicht vergeben.