Privathaftpflichtversicherung: Ein alarmierender Trend setzt sich fort: Immer mehr Menschen in Deutschland verzichten auf eine Privathaftpflichtversicherung (PHV). Besonders in einer Altersgruppe ist der Verzicht verbrteitet.
Türöffner-Qualitäten und Cross-Selling-Potenzial: Diese Eigenschaften wurden einst der Privaten Haftpflichtversicherung (PHV) zugeschrieben (Versicherungsbote berichtete). Doch das ist lange her. Inzwischen lässt sich ein gefährlicher Trend beobachten. Der Anteil der Deutschen, die auf den PHV-Schutz verzichten, wächst. So ermittelte 2019 eine Stichprobe des Statistischen Bundesamtes noch 17 Prozent, die nicht über diesen Versicherungsschutz verfügen.
Daten der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) bestätigen den Trend: 2020 gaben noch 48,81 Millionen Deutsche an, selbst eine private Haftpflichtversicherung (ohne Kfz) zu besitzen oder in einem Haushalt zu leben, wo jemand anderes eine solche Versicherung besaß. 2021 sank dieser Wert auf 48,44 Millionen.
2022 zeigte eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag von Check24, dass 20 Prozent der Deutschen ganz auf eine Private Haftpflichtversicherung verzichten. Diese Umfrage wurde nun neu aufgelegt. Erneut gaben 20,2 Prozent an, dass sie nicht haftpflichtversichert sind; 5 Prozent wussten es nicht oder wollten keine Angaben machen. Betrachtet man die Studien-Ergebnisse nach Altersgruppen, wird deutlich, dass insbesondere junge Menschen auf den Versicherungsschutz verzichten. So geben in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen nur 40 Prozent an, eine PHV zu besitzen. 34 Prozent der jungen Leute haben keine Privathaftpflicht und mehr als ein Viertel weiß es nicht. Allerdings: Studierende und Auszubildende sind oft bis zum 25. Lebensjahr in der PHV der Eltern mitversichert.
Bei den Befragten in der Altersgruppe 55+ geben 81 Prozent an, eine Privathaftpflichtversicherung zu haben. Nur 17 Prozent verzichten in dieser Altersgruppen darauf, haftpflichtversichert zu sein.
Wie vor zwei Jahren, ließ Check24 auch die Wechselbereitschaft untersuchen. Demnach gaben 41 Prozent der Versicherten an, in der Vergangenheit ihren PHV-Anbieter gewechselt zu haben. Dieser Wert hat sich verglichen mit 2022 kaum geändert. Damals gaben 39 Prozent der Befragten, bereits gewechselt zu haben.
Über die Studie:
YouGov. Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von CHECK24, an der 2.073 Personen zwischen dem 22.1. und 24.1.2024 teilnahmen. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.