BU: Zwölf Berufsunfähigkeitsversicherer überzeugen im Stabilitätsrating

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Auch der Brutto-Netto-Spread bei den Beiträgen wurde erneut gewertet. Vereinfacht ausgedrückt gibt der Bruttobeitrag an, um wie viel ein Versicherer die Prämie während der Vertragslaufzeit maximal erhöhen darf. Denn der Beitrag reduziert sich unter anderem durch Überschüsse, die ein Versicherer über die eigentliche Kalkulation hinaus erwirtschaftet: zum Beispiel durch seine Kapitalanlagen oder durch Einsparungen bei den Verwaltungskosten. Gemeinhin gilt: Je größer der Abstand zwischen Netto- und Bruttoprämie, umso größer ist das Risiko, dass die Prämien steigen.

In der Vergangenheit sorgten hohe Prämienanpassungen wiederholt für schlechte Presse - und unzufriedene Kunden, weshalb die Analysten hier erwartet haben, dass der Preiskampf mittlerweile mehr auf Nachhaltigkeit und Stabilität setzt. Doch noch immer kann hier eine enorme Spanne bei einigen Versicherern beobachtet werden. Den größten Spread für den Musterfall Bankkaufmann/Bankkauffrau haben mit 40 Prozent die Versicherer HUK24, HUK-Coburg, Europa, Continentale und Helvetia. Einen vergleichsweise geringen Spread -und damit potentiell eine höhere Prämienstabilität- zeigen hingegen am anderen Ende der Skala die Alte Leipziger (22,0 Prozent) sowie die Allianz und die HanseMerkur (je 23 Prozent).

Trotzdem beobachten Franke und Bornberg im Branchendurchschnitt einen leichten Trend hin zu verlässlicheren Prämien. „Lag die Differenz 2016 im Schnitt noch bei 36,1 Prozent, ging es über 33,9 Prozent im Jahr 2019 und 31,8 Prozent im Vorjahr im aktuellen Geschäftsjahr auf 31,2 Prozent bergab", heißt es. Wobei hier "bergab" eher positiv zu bewerten ist.

Die Sieger im BU-Stabilitätsrating

Für jedes Bewertungskriterium wurde eine Kennzahl zwischen null und hundert vergeben. Die „Hundert“ bildet hierbei den Maximalwert: und gilt als Maßstab für die Fähigkeit eines Unternehmens, sein BU-Geschäft langfristig stabil betreiben zu können. Die Ergebnisse der Teilbereiche wurden gewichtet und zu einem Gesamtindex zusammengeführt.

Jene Versicherer, die sich am erweiterten Rating beteiligen, wurden gesondert gewertet. „Die Bewertung der vier Versicherer Ergo Vorsorge, Generali, HDI und Nürnberger ist aufgrund der zusätzlich verfügbaren Informationen nicht vollständig vergleichbar. Das Benchmarkverfahren sorgt aber dafür, dass die Prozent-Ergebnisse dieselbe Aussagekraft haben“, heißt es hierzu. Und tatsächlich stehen die Versicherer nach Interpretation von Franke und Bornberg sehr stabil da. Die Nürnberger erreicht mit einem Ergebnis von 92,3 Prozent sogar das beste Ergebnis im Ranking. Aber auch die HDI (87,5 Prozent), Ergo Vorsorge (86,2 Prozent) und Generali (85,5 Prozent) erzielen sehr gute Ergebnisse.

Quelle: Franke und Bornberg / map-report 933

Bei jenen Versicherern, die sich nicht dem erweiterten Rating unterziehen, können acht Versicherer die Höchstnote „mmm+“ für hervorragende Leistungen erreichen. Den höchsten Prozentwert erzielt die LV 1871 mit 90,4 Prozent, gefolgt von der Inter (90,3 Prozent) und der Provinzial Rheinland (88,3 Prozent) auf den Plätzen. Ebenfalls mit dem Zeugnis „hervorragend“ können sich die Europa, BL die Bayerische, Continentale, Volkswohl Bund und Allianz schmücken.