Die VHV Gruppe hat im Geschäftsjahr 2023 einen Sprung beim Gewinn machen können. So kletterte das Konzernergebnis um rund 17,8 Prozent auf 214,5 Millionen Euro ab. Gestiegene Werte konnte die Versicherungsgruppe unter anderem bei den gebuchten Bruttobeiträge, bei der Zahl der Versicherungsverträge sowie im internationalen Geschäft liefern. Rote Zahlen gibt es dagegen im Kfz-Bereich
Die VHV Gruppe hat ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht. So konnten die Umsätze im vergangenen Jahr um 6,3 Prozent auf 3,97 Milliarden Euro gesteigert werden. Das lag auch an der zunehmenden Zahl der Policen. Diese sei auf Gruppenebene um zwei Prozent angestiegen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Das Konzernergebnis erholte sich deutlich, nach dem es im Geschäftsjahr einen herben Rückschlag von Minus 37,4 Prozent gegeben hatte. Anno 2023 springt der Gewinn um rund 17,8 Prozent auf 214,5 Millionen Euro. Vom Rekordwert aus dem Jahr 2021 ist die Gruppe dagegen noch weit entfernt. Damals hatten unter anderem Sondereffekte für ein Rekordergebnis von 291 Millionen Euro gesorgt.
„Wir blicken auf ein forderndes Jahr 2023 zurück, in dem wir gleichwohl unsere durchaus anspruchsvollen Ziele erreichen konnten und mit dem wir zufrieden sind. Die VHV Gruppe steht mehr als solide und mit einer im Vergleich zum Vorjahr nochmals gestärkten Bilanz da. Wir haben weiter in die Digitalisierung investiert, erfolgreich neue Produkte auf den Markt gebracht und im internationalen Bereich mit dem Aufbau der VHV International SE einen weiteren strategischen Schwerpunkt umgesetzt. Damit konnten wir wichtige Weichen für die Zukunft stellen und zugleich unser starkes Fundament ausbauen, das von unserer langfristigen Unternehmensausrichtung getragen wird. Ich freue mich, dass sich unsere Kerngeschäftsfelder Kfz-Versicherung, Bau und Biometrie entgegen allen externen Belastungen positiv entwickelt haben. Wir haben zudem das Jahr 2023 genutzt, um unsere erfolgreiche Strategie zielgerichtet weiterzuentwickeln“, sagte Thomas Voigt, Vorstandsvorsitzender der VHV Gruppe.
VHV-Ergebnisse in der Übersicht:
- Das Konzernergebnis nach Steuern wuchs um rund 17,8 Prozent auf 214,5 Millionen Euro
- Die Beitragseinnahmen erhöhten sich um 6,3 Prozent auf rund 3,97 Milliarden Euro
- Die Beiträge im Vorsorgegeschäft sanken um 1,0 Prozent auf rund 1.042,1 Millionen Euro
- Der Kompositversicherer steigert Beiträge um 7,1 Prozent auf 2,69 Milliarden Euro
- Die Schadenkostenquote steigt um 2,7 Prozentpunkte auf 99,1 Prozent
Die Erholung beim Gewinn ist unter anderem auf die Entwicklung beim internationalen Geschäft zurückzuführen. Hier konnten die Beitragseinnahmen um stolze 35,4 Prozent auf rund 467 Millionen Euro gesteigert werden. Damit beträgt der Anteil des internationalen Geschäfts am Gesamtvolumen der VHV Gruppe mittlerweile nahezu 12 Prozent. Im vergangenen Jahr wurde die VHV International SE gegründet. Die neue Einheit soll das Geschäft in den Ländern Türkei, Österreich, Italien und Frankreich bündeln und effizienter machen.
Die Komposit-Sparten legten bei den Beiträgen um 7,1 Prozent zu und erreichten im vergangenen Jahr 2,69 Milliarden Euro. Auch die Stückzahl der Verträge habe sich um 0,6 Prozent auf 10,95 Millionen Policen verbessern können. Ebenfalls erfolgreich sei das Geschäft mit Kfz-Versicherungen gewesen. Allein die Beiträge in diesem Bereich hätten um rund 3,7 Prozent auf 1.589,9 Millionen Euro zulegen können. Da sich die Brutto-Aufwendungen für Versicherungsfälle um 9,9 Prozent auf 2.032,0 Millionen Euro erhöhten, verschlechterte sich die Schaden-Kostenquote der Schaden- und Unfallversicherung im gleichen Atemzug von 96,4 Prozent im Vorjahr auf 99,1 Prozent. Allein im Kfz-Bereich rutschte die Schaden-Kostenquote um 7,1 Prozentpunkte auf 106,2 Prozent. Einhergehend konnte nur ein schmales Plus von 2,3 Prozent beim Jahresüberschuss eingefahren werden. Statt von 226,8 Millionen Euro stehen damit anno 2023 immerhin 232,1 Millionen Euro zu Buche.
Im Bereich der Lebensversicherung waren die Beitragseinnahmen marginal rückläufig. Demnach sanken die Beiträge im Vorsorgegeschäft um etwa einen Prozent auf rund 1.042,1 Millionen Euro Millionen Euro. Dafür habe der Versicherer bei der Zahl der bestehenden Policen zulegen können. Hier kletterte der Wert um 1,1 Prozent auf nun 1.126,6 Tausend Verträge. Derweil sanken die Neugeschäftsbeiträge von 292,9 Millionen Euro auf 285,3 Millionen Euro. Rund 55,0 Millionen Euro (57,7 Mio. Euro) entfielen dabei auf laufende Beiträge und 230,4 Millionen Euro (235,2 Mio. Euro) auf Einmalbeiträge.
"Besonders hervorzuheben ist der Neugeschäftsbeitrag in der Selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherung: Er wuchs um 81 Prozent auf 11.859,0 Tausend Euro. Damit zeigt die Hannoversche Lebensversicherung, dass sie konsequent ihren Weg vom Direktversicherer mit Schwerpunkt Risikolebensversicherung hin zu einem Biometrie-Multikanalversicherer verfolgt und auch mit ihrer neuen Berufsunfähigkeitsversicherung und ihrem Service im Vermittlermarkt erfolgreich punkten konnte", erklärt Vorstandsprecher Frank Hilbert. Folglich sei der Jahresüberschuss um 17,8 Prozent auf 52,2 Millionen Euro gesteigert worden. Überdies sei der Bestand an Kapitalanlagen erwartungsgemäß um etwa 327,5 Millionen Euro auf 9,93 Milliarden Euro gesunken.