Privathaftpflichtversicherung 2024: Diese 8 Tarife sind ‚ungenügend‘

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Private Haftpflichtversicherung (PHV): Jeder siebte Tarif ist nur ausreichend oder noch schlechter. Zu diesem Ergebnis kommt das jüngste Rating von Franke und Bornberg. Welche Tarife mit ‚ungenügend‘ bewertet wurden.

2022 setzten die Analysten von Franke und Bornberg ein neues Rating für Privathaftpflichtversicherungen auf (Versicherungsbote berichtete). Damit sollte Marktentwicklungen Rechnung getragen werden. Dazu zählten Schadensersatzrechtsschutz, Versicherungsschutz für Inhaber von Solaranlagen, Neuwertentschädigung oder Rabattausgleich in der Kraftfahrtversicherung.

„Seit unserem ersten PHV-Rating haben die Versicherer ihre Tarifwerke spürbar modernisiert“, berichtet Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Schlechte Leistungen seien vorwiegend bei veralteten Tarifgenerationen zu finden. Allerdings setzen Versicherer in der Regel auf ein mehrstufiges Tarifsystem. Während die preisgünstige Basisvariante meist nur das Pflichtprogramm abdeckt, bieten Topvarianten zahlreiche weitere Features. Sie zahlen zum Beispiel bei Schäden durch Gefälligkeitsleistungen, übernehmen den Schutz für deliktunfähige Kinder oder Haftpflichtansprüche aus Betreuung und Pflege. „Privater Haftpflichtschutz reicht inzwischen bis in die Komfortzone. Er leistet auch in Fällen, in denen keine eindeutige Rechtspflicht besteht. Auf diese Weise hilft ein leistungsfähiger Vertrag, Streit zu vermeiden und entlastet zugleich die Gerichte“, lobt Michael Franke.

Zählt man sämtliche Abschlussoptionen und Ergänzungspakete zusammen, wurden 316 Tarife und Tarifvarianten von 96 Haftpflichtversicherern für das aktuelle PHV-Rating geprüft und bewertet.

Die positiven Feststellungen der Hannoveraner gelten allerdings nicht für alle Marktteilnehmer: Jeder siebte Tarif ist nur ausreichend oder noch schlechter. In dieser Gruppe zeigen sich häufig Schwächen beim Schutz für deliktunfähige Mitversicherte, selbstständige Tätigkeiten, Schäden an Sachen von Arbeitskollegen oder Arbeitgebern, Verlust von beruflichen Schlüsseln sowie beim Schadenersatzrechtsschutz, so die Analysten.
Die folgende Übersicht zeigt jene Tarife, die von Franke und Bornberg mit 'ungenügend' bewertet wurden. Wie im Rating selbst, wird dabei nach Single-Tarifen und Angeboten für Familien unterschieden.

Privathaftpflicht für Singles und Familie: Die schlechtesten 8 Tarife

Bei der Untersuchung der PHV-Tarife für Singles wurden folgende vier Tarife mit der schlechtesten Wertung F- (‚ungenügend‘) bewertet. Es handelt sich um eben jene Tarife, die bereits in den beiden Vorjahres-Ratings (2022, 2023) die 'rote Laterne' innehatten. Einziger Unterschied: Beim PHV-Rating 2022 lag bei DEVK der Tarifstand aus dem Februar 2022 zu Grunde.

  • DEVK Allgemeine Versicherungs-AG
    Aktiv-Schutz, Stand 10.2022
  • Lemonade Insurance N.V.
    Police 2.0, Stand 06.2019
  • MÜNCHENER VEREIN Allgemeine Versicherungs-AG
    KOMPAKT, Stand 12.2012
  • Verti Versicherung AG
    Klassik, Stand 09.2017

Im Bereich der PHV-Tarife für Familien wurde die Wertung ‚ungenügend‘ (F-) an folgende Tarife vergeben:

  • DEVK Allgemeine Versicherungs-AG
    Aktiv-Schutz, Stand 10.2022
  • Lemonade Insurance N.V.
    Police 2.0, Stand 06.2019
  • MÜNCHENER VEREIN Allgemeine Versicherungs-AG
    KOMPAKT, Stand 12.2012
  • Verti Versicherung AG
    Klassik, Stand 09.2017

Auch hier handelt es sich um jene Anbieter und Tarife, die auch im Vorjahr an dieser Stelle zu finden waren.