K&R Versicherung: „In Mexiko wird alle zwei Stunden ein Mensch entführt“

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Welche präventiven Maßnahmen und Dienstleistungen bieten Versicherer im Rahmen einer K&R Versicherung an, um Entführungen zu verhindern?

Die präventiven Maßnahmen beziehen sich nicht nur auf Entführungen, sondern auch auf Erpressungen und darüber hinaus auf entsprechende Verhaltensregeln im Ausland. Der Kunde kann sich zu „Friedenzeiten“ auf eine solche Krise vorbereiten.

Diese Prävention wird durch ausgebildete Kriminologen (Krisenmanager) durchgeführt und umfasst die Koordination eines Krisenstabes (sofern im Unternehmen (noch) nicht vorhanden), dessen Training sowie die Fixierung entsprechender Verhaltensregeln für reisende Mitarbeitende.

Kunden haben ebenfalls Zugriff auf eine weltweite Risikoländer-Datenbank: Sollte zum Beispiel ein Mitarbeitender morgen nach Mexiko reisen müssen, kann sich der Arbeitgeber schon vorab mit der aktuellen Risikosituation beschäftigen und entsprechende Vorkehrungen bzw. Schutzmaßnahmen treffen.

Können Sie einige Fallbeispiele nennen, bei denen eine K&R Versicherung erfolgreich in Anspruch genommen wurde?

Nein, die Inanspruchnahme von Versicherungsleistungen einer K&R-Deckung unterliegt der Geheimhaltung. Was ich jedoch sagen kann, ist, dass Aon jährlich einige Fälle von Entführungen und Erpressungen bearbeitet und Unternehmen dabei unterstützt, insbesondere mit Blick auf Prävention die richtigen Entscheidungen vorab zu treffen – und auf diese Weise für den „worst case“ entsprechend umfassend vorbereitet zu sein.

Wie sollten Unternehmen und Einzelpersonen im Ernstfall einer Entführung vorgehen und welche Unterstützung bietet der Versicherer in einer solchen Situation?

Der Versicherer bzw. Makler hat in der Krisensituation selbst eher eine koordinierende Funktion und sorgt dafür, dass entsprechende Gelder zur Bewältigung der Krise vorhanden sind. Die eigentliche Bearbeitung erfolgt durch den Krisenmanager in Verbindung mit dem betroffenen Unternehmen und / oder der betroffenen Person. Es ist wichtig, dass die Krisenmanager über ein entsprechendes weltweites Netzwerk verfügen, um ad hoc einen Austausch zwischen einzelnen Ländern sicherzustellen.

(Anmerkung: Dieses Interview stellt die subjektive Ansicht des Interviewpartners dar. Die Ausführungen sind keine rechtliche- oder versicherungstechnische Beratung und lediglich allgemeiner Natur.)