Die deutschen Hausrat- und Wohngebäudeversicherer haben im vergangenen Jahr 330 Millionen Euro für Blitz- und Überspannungsschäden an ihre Kunden gezahlt. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der Schadenmeldungen in Folge von Blitzen.
Die Zahl der Schäden durch Blitze ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen. Während die Zahl der Schadenmeldungen 2022 noch bei 170.000 lag, sind im vergangenen Jahr wieder 50.000 mehr Schäden gemeldet worden. Das geht aus Zahlen des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Zum Vergleich: Die höchsten Schadenszahlen datieren aus den Jahren 2011 und 2014. Damals waren jeweils 380.000 Schadenmeldungen eingegangen. Insgesamt seien 2023 nach Angaben von VdS Schadenverhütung und dem Österreichischen Verband für Elektrotechnik in Deutschland rund 195.000 Blitze registriert worden.
Die Kosten für Blitz- und Überspannungsschäden sind ebenfalls gestiegen. Demnach haben deutsche Hausrat- und Wohngebäudeversicherer im Jahr 2023 Schäden in Höhe von 330 Millionen Euro (2022: 250 Millionen Euro) beglichen. Die Entschädigungsleistung der Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen für Blitzschäden hat damit im letzten Jahr den höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht.
Der Schadendurchschnitt lag im vergangenen Jahr bei 1.460 Euro und damit 40 Euro über dem Wert von 2022. Der Schadendurchschnitt erreicht somit ein Rekordhoch seit Beginn der Statistik im Jahr 1988. „Der Grund für den hohen Schadendurchschnitt ist, dass die Gebäude und Häuser technisch immer besser ausgestattet sind“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV. Schließlich nutzten immer mehr Hauseigentümer smarte Technik wie etwa Heizungs- oder Jalousien-Steuerungen. Typische Blitzschäden sind zerstörte Dachflächen sowie Überspannungsschäden, beispielweise verschmorte Steckdosen, defekte Computer oder Telefonanlagen, aber auch Schäden an der Haustechnik, wie etwa an der Heizungssteuerung oder der Heizungsanlage.
Diese Versicherungen zahlen bei Blitz und Überspannung
Computer, Fernseher oder andere technischen Geräte lassen sich durch eine Hausratversicherung absichern. Kunden sollten beim Abschluss jedoch darauf achten, ob in der Police auch Überspannungsschäden versichert sind. Nur dann erstattet eine Versicherung die Schadenssumme, wenn der Blitz nicht direkt in ein Endgerät einschlägt, sondern sich die Energie des Blitzes über Strom- und Telefonleitungen ausbreitet und einen Defekt verursacht.
Immobilienbesitzer sollten zum Schutz vor Gewitterschäden über eine Wohngebäudeversicherung verfügen. Sie sichert gegen die finanziellen Folgen von Schäden am eigenen Haus oder der eigenen Wohnung ab. Dies können Brand- oder Überspannungsschäden durch Blitze sein, aber auch Schäden durch Stürme oder Hagelschlag.