Krankenzusatzversicherung: Viele Deutsche planen Abschluss

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Die Bereitschaft, in die eigene Gesundheit zu investieren, bleibt in Deutschland hoch. Laut einer aktuellen Continentale-Studie denkt jeder Fünfte über den Abschluss einer Krankenzusatzversicherung nach. Welche Leistungen bei den Abschlusswilligen besonders hoch im Kurs sind.

Die Gesundheit ist für viele Deutsche das höchste Gut. Das zeigt auch die aktuelle Continentale-Studie, die ein wachsendes Interesse an Krankenzusatzversicherungen belegt. Bereits jetzt haben 39 % der gesetzlich Versicherten eine Krankenzusatzpolice, Tendenz steigend. Besonders auffällig: Rund jeder Fünfte plant, innerhalb der nächsten zwölf Monate eine zusätzliche Versicherung abzuschließen.

Dr. Marcus Kremer, Vorstand der Continentale Versicherung, sieht darin großes Potenzial: „Offenbar liegt vielen Menschen ihre Gesundheit als höchstes Gut besonders am Herzen. Zusatzversicherungen werden als Teil der medizinischen Gesamtversorgung immer wichtiger.“ Ein wesentlicher Faktor für das Interesse an Zusatzpolicen ist das wachsende Bewusstsein für die Lücken in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Immer mehr Menschen erkennen, dass die GKV nur eine Grundabsicherung bietet und viele wichtige Leistungen entweder gar nicht oder nur teilweise abdeckt. Dies betrifft insbesondere zahnmedizinische und ambulante Leistungen (Versicherungsbote berichtete).

Zahnzusatzversicherung: Beliebter als je zuvor

Die Studie zeigt, dass Zahnzusatzversicherungen mit 42 % weiterhin die beliebteste Form der Krankenzusatzpolicen sind. Kein Wunder, denn der Bereich Zahngesundheit ist ein Feld, in dem die gesetzlichen Krankenkassen nur einen Bruchteil der Kosten übernehmen. Hochwertiger Zahnersatz, wie Implantate oder Inlays, kann leicht in die Tausende gehen – eine finanzielle Belastung, die viele Versicherte absichern wollen. Doch auch der Bereich ambulanter Leistungen, etwa für Sehhilfen oder alternative Heilmethoden, spielt mit 30 % eine wichtige Rolle. Stationäre Leistungen, wie die Chefarztbehandlung oder die Unterbringung im Einzelzimmer im Krankenhaus, folgen mit 23 %.

Das größte Vertriebspotenzial bieten Krankenzusatz-Policen im Bereich ambulante Leistungen: 13 % planen in den nächsten 12 Monaten den Abschluss einer solchen Police. Es folgen Zahnzusatzversicherung und stationäre Leistungen mit jeweils 10 % vor Krankentagegeld und Krankenhaustagegeld mit je 6 % (siehe Grafik).

Die Continentale-Studie zeigt auch, dass die Nachfrage nach Krankenzusatzversicherungen weiter steigen dürfte. Besonders bei Personen im Alter von 25 bis 39 Jahren ist das Interesse an einer zusätzlichen Absicherung groß – 29 % dieser Altersgruppe können sich vorstellen, innerhalb der nächsten zwölf Monate eine weitere Zusatzversicherung abzuschließen. Ambulante Leistungen sind in dieser Altersgruppe mit 19 % besonders gefragt.

Auch das Einkommen spielt eine Rolle: Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 4.000 Euro zeigen ein größeres Interesse an (weiteren) Zusatzversicherungen. Hier planen 27 % einen Abschluss, während bei geringeren Einkommen das Interesse etwas niedriger liegt.


Über die Studie:
Die Continentale-Studie erscheint seit dem Jahr 2000 jährlich. Die diesjährige Studie mit dem Schwerpunktthema „Private Krankenzusatzversicherungen“ entstand in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungs- und Beratungsinstitut HEUTE UND MORGEN. Bundesweit wurden für den Hauptteil repräsentativ 1.200 gesetzlich krankenversicherte Personen ab 25 Jahren befragt. Zentrale soziodemografische Kennziffern wie Alter, Geschlecht, Bildungsgrad oder Einkommen entsprechen in etwa der tatsächlichen Verteilung in dieser Gruppe. Seit 2001 ermittelt die Continentale-Studie zudem jährlich die Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem Gesundheitswesen. 2019 kamen Trendfragen zum Thema Altersvorsorge hinzu.