Allianz, Axa oder Zurich: Dr. Carsten Lüthgens bekleidete bei diesen Versicherern Führungspositionen; bei der Provinzial-Tochter Lippische war Lüthgens sogar Vorstand bis er Anfang Oktober als Senior Partner bei dem Personaldienstleister CleverMatch einstieg. Im Interview spricht er darüber wie eng Unternehmenserfolg und Personalberatung zusammenhängen und wie Künstliche Intelligenz (KI) die Branche verändert.
Herr Lüthgens, worauf kommt es für Sie bei der Personalberatung an?
Carsten Lüthgens: Bereits in meinem betriebswirtschaftlichen Studium hatte ich den Schwerpunkt „Personal“ gewählt und sehr schnell gemerkt, wie wichtig eine gute Personalarbeit für den Unternehmenserfolg ist. In meiner gesamten beruflichen Tätigkeit habe ich daher Wert darauf gelegt, die passenden Mitarbeiter zu finden und diese dann auch weiter zu entwickeln. Diese Erfahrungen bilden eine wichtige Grundlage für meine Tätigkeit.
Was ist denn Ihr Schwerpunkt in der Beratung?
Nach 27 Jahren in der Finanzbranche, davon fast die Hälfte der Zeit bei der Allianz SE und die letzten Jahre im Vorstand einer Versicherung, liegt mein Beratungsschwerpunkt natürlich in der Banken- und Versicherungsbranche.
Vor welchen Herausforderungen stehen die Unternehmen in Ihrem Fachbereich Banken und Versicherungen?
Der Nachwuchsmangel ist schon jetzt bei den Stellenbesetzungen ein Problem und dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen. Die immer stärker zunehmende Regulatorik stellt Banken- und Versicherungen vor weitere Probleme. Hinzu kommt, dass sich die passende Altersvorsorge oder Geldanlage nicht im Internet abschließen lässt, sondern der Verbraucher eine Beratung benötigt. Außerdem haben sich die Anforderungen an die Führungskräfte durch Home-Office und New-Work-Konzepte grundlegend geändert.
Wohin entwickelt sich die Personalberatung in den nächsten Jahren?
Der Einsatz von KI wird weiter zunehmen. In meinem Fachbereich erwarte ich, dass KI ebenfalls eine wesentlich wichtigere Rolle als bisher einnehmen wird. Daher braucht es Menschen, die das in jeder Hinsicht händeln können.
Welche Trends kommen auf die Unternehmen zu?
Aufgrund des Nachwuchsmangels kommt der eigenen Ausbildung ein ganz erheblicher Stellenwert zu. Außerdem ist eine Investition in die persönliche Weiterentwicklung von Mitarbeitern immer eine gute Investition in die Zukunft.
Warum haben Sie sich für CleverMatch entschieden?
Der große Vorteil von CleverMatch ist aus meiner Sicht, dass die meisten Prozesse technologisiert und unter Einsatz von KI abgewickelt werden. Dies bringt gerade bei der Identifizierung und Ansprache von geeigneten Kandidaten erhebliche Zeitvorteile. Natürlich kommt aber auch die menschliche Seite in dem Verfahren nicht zu kurz. Daher können wir unseren Kunden schon nach kürzester Zeit Kandidaten präsentieren, die bis dahin einen zweistufigen Begutachtungsprozess durchlaufen haben. Aufgrund der validen eignungsdiagnostischen Verfahren präsentieren wir somit Kandidaten, die für die gesuchte Position passen und in dem Unternehmen auch langfristig erfolgreich sein können. Gleichzeitig spart der Kunde sehr viel Zeit für seinen eigenen Aufwand.
Das Gespräch führte Michael Dörfler, freier Journalist in Friedberg (Hessen)