Versicherungsbranche im Gehaltsvergleich: So viel wird verdient

Quelle: DALL-E

Der Entgeltatlas 2023 der Bundesagentur für Arbeit bietet spannende Einblicke. So zahlt die Versicherungsbranche übergreifend die höchsten Mediangehälter in der deutschen Wirtschaft. Zwischen den einzelnen Teilberufen gibt es aber durchaus Unterschiede und auch der Berufsabschluss sowie die jeweilige Region des Beschäftigten spielen eine Rolle.

Die Versicherungsbranche gehört zu den Bereichen, in denen das Gehaltsniveau im deutschen Vergleich besonders attraktiv ist. Laut dem aktuellen Entgeltatlas 2023 der Bundesagentur für Arbeit zeigen sich dabei sowohl zwischen einzelnen Versicherungsberufen als auch in den verschiedenen Regionen Deutschlands markante Unterschiede. Hier ein Überblick über die Gehälter in der Branche, sowie die Faktoren, die diese beeinflussen.

Gehaltsübersicht: Versicherungsberufe im Detail

Je nach Tätigkeit und Spezialisierung variieren die Durchschnittsgehälter innerhalb der Versicherungsbranche deutlich:

  • Versicherungsberater/in: Der Beruf des Versicherungsberaters gehört zu den am besten vergüteten Positionen im Versicherungswesen. Die Gehälter starten bei 5.598 Euro monatlich, liegen im Durchschnitt bei 6.803 Euro und erreichen bei erfahrenen Beratern Werte von über 7.100 Euro.
  • Versicherungskalkulator/in: Versicherungs-Kalkulatoren liegen ebenfalls in einem hohen Gehaltsbereich, mit Einstiegsgehältern um 4.957 Euro und Spitzengehältern über 7.100 Euro.
  • Versicherungsprüfer/in, Versicherungsfachwirt/in, Versicherungsmakler/in: Diese Berufe liegen im Bereich von 4.162 bis 6.995 Euro monatlich.
  • Versicherungssachbearbeiter/in, Versicherungskaufmann/-frau und Versicherungsantragsbearbeiter/in: Diese Positionen bieten ein Gehalt von etwa 4.023 bis maximal 6.248 Euro.
  • Versicherungsdetektiv/in: Etwas unterdurchschnittlich sind dagegen die Gehälter für Detektive in der Versicherungsbranche, denn sie beginnen bei 2.312 Euro und reichen bis 3.336 Euro.

Die Zahlen verdeutlichen, dass mit zunehmender Spezialisierung und Verantwortungsbereich auch die Verdienstmöglichkeiten steigen. Die Spitzengehälter in der Versicherungsbranche sind häufig Beratern und Kalkulatoren vorbehalten.

Vergleich zur Einkommensverteilung in Gesamtdeutschland

Sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte erhalten in der Branche der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen branchenübergreifend die höchsten Bruttomonatsgehälter. So liegt hier das Durchschnittsgehalt bei 5.601 Euro und kann auf bis zu 7.034 Euro ansteigen. Selbst die Einstiegsgehälter liegen in dieser Branche bei 4.261 Euro. Und ein Blick auf den unteren Entgeltbereich bis 2.530 Euro zeigt: Nur 3,7 Prozent der Vollzeitbeschäftigten in dieser Gehaltsstufe arbeiten in der Branche der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen.

Im Vergleich zur Versicherungsbranche liegt 2023 das Median-Bruttogehalt für alle Vollzeitbeschäftigte in Deutschland branchenübergreifend bei 3.796 Euro. Das entspricht einem Plus von 150 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das untere Quantil, dem 25 Prozent der Beschäftigten angehören, verfügt über ein Durchschnittsgehalt von 2.893 Euro. Im oberen Quantil verdienen die dazugehörigen 75 Prozent 5.193 Euro.

Regionale Unterschiede bei den Gehältern

Zwischen West- und Ostdeutschland zeigen sich teils erhebliche Lohnunterschiede. So liegen die mittleren Entgelte in Westdeutschland bei 3.898 Euro, während sie in Ostdeutschland 3.329 Euro betragen. Dieser Unterschied wird auch bei der Betrachtung der Durchschnittsgehälter in den einzelnen Bundesländern deutlich: Hier liegt Hamburg mit einem Median-Entgelt von 4.304 Euro an der Spitze, Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit einem Brutto-Durchschnittsgehalt von 3.098 Euro.

Und auch der Blick auf die Landkreise und kreisfreien Städte zeigt ein deutliches Ost-West-Gefälle: So ist hier der Spitzenreiter Ingolstadt, wo Median-Gehälter von 5.637 Euro erreicht werden. Anders sieht es dagegen im Erzgebirgskreis in Sachsen aus, wo der Medianwert gerade einmal 2.815 Euro beträgt.

Höhere Abschlüsse zahlen sich aus

Auch die Qualifikation spielt eine wesentliche Rolle im Verdienstpotenzial. Für Beschäftigte mit einem akademischen Abschluss liegen die mittleren Gehälter bei 5.688 Euro und können Spitzenwerte von über 7.100 Euro erreichen. Dagegen verdienen Beschäftigte mit anerkanntem Berufsabschluss zwischen 2.908 und 4.659 Euro, während Arbeitnehmer ohne formellen Abschluss lediglich 2.308 bis 3.590 Euro erreichen.

Weitere Einflussfaktoren

Zusätzlich steigen die Gehälter im Allgemeinen mit dem Alter, der Betriebsgröße und der Dauer der Betriebszugehörigkeit. So werden in großen Unternehmen und bei längerer Betriebszugehörigkeit in der Regel höhere Entgelte erzielt.

Zudem zeigt sich gehaltstechnisch immer noch ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern: So verdienen Männer im Durchschnitt 3.930 Euro, während das Durchschnittsgehalt für Frauen bei 3.564 Euro liegt. Das entspricht einer Differenz von 366 Euro. Immerhin hat sich der Gender Pay Gap in den letzten Jahren verringert: 2019 lag die Differenz noch bei 443 Euro.