In den letzten Jahren sorgten Verwaltungskostenquoten der Run-off-Versicherer immer wieder für Diskussionen – besonders hohe Quoten warfen Fragen zur Effizienz der Gesellschaften ohne Neugeschäft aus. Eine neue Studie macht nun aktuelle Kennzahlen zugänglich. Versicherungsbote stellt Verwaltungskostenquoten der Run-off-Versicherer in einer neuen Bildstrecke vor.
Hintergrund: Die Effizienz von Run-off-Versicherern steht seit Jahren in der Diskussion. So ergab eine Studie von Assekurata, dass Run-off-Gesellschaften häufig mit überdurchschnittlich hohen Verwaltungskostenquoten zu kämpfen haben. Dies liegt allerdings nicht nur an internen Ineffizienzen, sondern auch an den spezifischen Herausforderungen der Abwicklung von Altbeständen: Heterogene Vertragsbestände, komplexe Garantieversprechen und alte Tarife erfordern häufig intensivere Betreuung und den Einsatz spezieller IT-Systeme. Gleichzeitig verlieren Run-off-Versicherer durch den kontinuierlichen Vertragsabrieb die Möglichkeit, Skaleneffekte zu nutzen, da die Fixkosten auf eine immer kleinere Basis verteilt werden. Man sollte daher vorsichtig mit einer pauschalen Bewertung sein.
Denn gerade die hohen Verwaltungskostenquoten bei internen Run-offs deuten darauf hin, dass zusätzliche Ressourcen in die Sicherstellung der Vertragsverwaltung und Kundenbetreuung fließen. Somit ist ein Vergleich zwischen Run-off-Gesellschaften und Gesellschaften mit vergleichsweise neuem Bestand nicht zielführend. Vielmehr müssen die Quoten im jeweiligen Kontext betrachtet werden. Während bei Run-off-Gesellschaften die Fixkosten durch den Vertragsabrieb stärker ins Gewicht fallen, profitieren Unternehmen mit Neugeschäft von stabileren Beitragsvolumina und der Möglichkeit, ihre Kosten auf eine breitere Vertragsbasis zu verteilen. Hinzu kommt, dass die Ausgestaltung der Vertragsbestände erheblichen Einfluss auf die Verwaltungskosten hat: Alte Verträge mit umfangreichen Garantien und individuellen Anpassungen verursachen einen deutlich höheren Verwaltungsaufwand als standardisierte Produkte.
Versicherungsbote stellt Verwaltungskostenquoten der Run-off-Gesellschaften für 2023 vor
Wie hoch sind die aktuellen Verwaltungskostenquoten der Gesellschaften ohne Neugeschäft? Diese Frage beantwortet der neue MAP-Report 936, das aktuelle Bilanzrating der Lebensversicherung aus dem Hause Franke und Bornberg. Der kostenpflichtige Bericht bietet umfassende Einblicke in die Kennzahlen der gesamten Lebensversicherungsbranche, einschließlich der Run-off-Gesellschaften, und kann auf der Webseite der Rating-Experten bestellt werden.
Versicherungsbote beleuchtet in einer neuen Bildstrecke die Verwaltungskostenquoten von 14 Run-off-Gesellschaften. Die Bildstrecke ermöglicht einen direkten Vergleich dieser Quoten und liefert einen fokussierten Blick auf die spezifischen Kostenstrukturen der Anbieter ohne Neugeschäft. Auffällig ist dabei, dass die Quoten teils deutlich auseinandergehen. Um diese Unterschiede jedoch fundiert bewerten zu können, sind weiterführende Analysen nötig, etwa hinsichtlich der Portfoliozusammensetzung und der spezifischen Herausforderungen, denen die einzelnen Anbieter gegenüberstehen.