Die Unfallversicherung ist äußerst lukrativ, hat jedoch mit abnehmenden Vertragszahlen zu kämpfen. Welche Versicherer 2023 die größten Verluste bei den Vertragszahlen hinnehmen mussten, zeigt eine aktuelle Versicherungsbote-Bildstrecke.
Hintergrund: Die Unfallversicherung sieht sich mit stagnierender Nachfrage konfrontiert. Zwar stieg die durchschnittliche Vertragszahl je Versicherer 2023 leicht von 584.018 auf 588.077, dennoch mussten 30 Versicherer ein negatives Vertragswachstum hinnehmen. Der Markt wirkt gesättigt, und es wird für Anbieter zunehmend schwieriger, neue Kundengruppen zu erschließen.
Zusätzlich erschwert eine starke Marktdominanz der Allianz die Situation: Mit 4.303.992 Verträgen im Jahr 2023 hielt die Allianz mehr als doppelt so viele Verträge wie die zweitplatzierte Debeka Allgemeine (2.004.656 Verträge). Auf Rang drei folgte die Generali Deutschland mit 1.781.607 Verträgen. Interessant ist dabei das Vertragswachstum dieser Unternehmen über die Jahre 2018 bis 2023: Die Allianz verzeichnete ein Plus von 9,31 Prozent, die Debeka ein geringes Wachstum von 2,02 Prozent, und die Generali beeindruckte mit einem Anstieg von 44,74 Prozent.
Andere Unternehmen hingegen mussten Jahr für Jahr Rückgänge hinnehmen, obwohl die Unfallversicherung insgesamt als äußerst profitabel gilt. Ein hoher Vertragsbestand ist daher im Interesse der Versicherer, da die durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote im Jahr 2023 bei nur 78,30 Prozent lag – dem besten Wert seit 2018 (Versicherungsbote berichtete). Damit hat die Unfallversicherung die Hausratversicherung als profitabelste Sparte abgelöst. Zum Vergleich: Die Hausratversicherung, belastet durch Extremwetterereignisse und steigende Einbruchkosten, wies 2023 einen Branchenschnitt von 80,06 Prozent aus (Versicherungsbote berichtete).
Die zentrale Herausforderung bleibt es, auch junge Kunden für die Unfallversicherung zu gewinnen. Besonders deutlich wird dies an den Unternehmen, die 2023 die größten Verluste bei den Vertragszahlen verzeichneten. Diese Entwicklung spiegelt sich oft auch in den Prämien wider, wie ebenfalls der Vergleich zwischen den Geschäftszahlen über die letzten sechs Jahre zeigt. Viele der betroffenen Unternehmen weisen dabei einen merklichen Rückgang im Geschäftsumfang auf.
Versicherungsbote stellt die größten Verlierer an Verträgen 2023 (in absoluten Zahlen) vor
In seiner Bildstrecke zeigt Versicherungsbote, wer in absoluten Zahlen 2023 den größten Vertragsverlust gegenüber 2022 hinnehmen musste. Zusätzlich werden einige anschauliche Zahlen für die langfristige Entwicklung 2018 bis 2023 vorgestellt, die anschaulich das Nachfrage-Problem der Branche abbilden. Alle genannten Zahlen stammen aus dem aktuellen Branchenmonitor Unfallversicherung 2024 der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Dieses Analyse-Instrument bietet umfangreiche Einblicke in die Kennzahlen der 50 größten Unfallversicherer und deckt damit 94 Prozent des Gesamtmarktes ab. Der Branchenmonitor ist zusammen mit weiteren Analysen kostenpflichtig über die Webseite der Leipziger Experten erhältlich.