Wenngleich die Hausratversicherung der kleinste Kompositzweig ist, bietet sie ein auskömmliches Geschäft. Versicherungsbote stellt die Schaden-Kosten-Sieger vor.
Hintergrund: Die Hausratversicherung ist eine vergleichsweise kleine Sparte im Schaden- und Unfallgeschäft: Lediglich fünf Prozent der in der Kompositsparte gebuchten Prämien entfallen auf diesen Bereich. Dennoch erwies sich die Hausratversicherung in der Vergangenheit als profitabler Zweig, der den Unternehmen regelmäßig solide Gewinne bescherte. Über viele Jahre hinweg konnte sie sogar mit der besten durchschnittlichen Schaden-Kosten-Bilanz im Schaden-Unfall-Geschäft punkten. Auch wenn sie diesen Spitzenplatz inzwischen an die Unfallversicherung abtreten musste, bleibt die Hausratversicherung ein stabiler und auskömmlicher Geschäftsbereich.
Die durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) lag 2023 bei 80,06 Prozent. Zwar stellt dies eine Verschlechterung im Vergleich zu den 74,42 Prozent des Vorjahres dar, dennoch bleibt die Quote weit unter der kritischen Marke von 100 Prozent, ab der die Einnahmen die Kosten nicht mehr decken. Lediglich ein Anbieter musste 2023 eine Combined Ratio über 100 Prozent hinnehmen: die Rhion Versicherung mit 102,83 Prozent. Die zweitschlechteste Quote der Branche – ausgewiesen durch die Bayerische Allgemeine – liegt hingegen mit 99,08 Prozent bereits im auskömmlichen Bereich.
Trotz dieser insgesamt positiven Bilanz sieht sich auch die Hausratversicherung mit Herausforderungen konfrontiert. Einige Schadenarten fallen besonders ins Gewicht, wie Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) belegen: Einbruchdiebstahl war 2023 mit einer Schadenssumme von 530 Millionen Euro die kostenintensivste Schadensart, ein Anstieg um 61 Millionen Euro gegenüber 2022. Feuerschäden belasteten die Branche mit 430 Millionen Euro ebenfalls auffallend – ein Plus von 20 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Positiv entwickelten sich hingegen die Leitungswasserschäden, deren Schadenssumme von 410 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 390 Millionen Euro im Jahr 2023 sank. Auch bei Elementargefahren zeigte sich eine Entspannung: Nach den Rekordschäden von 860 Millionen Euro im Jahr 2021 fielen die Aufwendungen 2023 auf lediglich 100 Millionen Euro (Versicherungsbote berichtete). Dieser Rückgang ist jedoch vor allem darauf zurückzuführen, dass die Hausratversicherung im Jahr 2023 weitgehend von extremen Wetterereignissen verschont blieb – Katastrophen wie im Ahrtal, die sich zunehmend häufen, könnten den positiven Befund sofort wieder hinfällig machen.
Versicherungsbote stellt die Schaden-Kosten-Sieger in einer neuen Bildstrecke vor
In dieser Bildstrecke stellt Versicherungsbote die Schaden-Kosten-Sieger 2023 vor. Grundlage für die Übersicht ist der Branchenmonitor Hausratversicherung 2024, herausgegeben von der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Der Monitor analysiert die 50 größten Hausratversicherer Deutschlands und deckt mit einem Betrachtungszeitraum von 2018 bis 2023 etwa 90 Prozent des Marktes ab. Die kostenpflichtige Publikation kann über die Webseite der Leipziger Experten bestellt werden.