Uber, Lyft & Co. wecken Bedarf an spezialisierten Versicherungslösungen

Quelle: DALL-E

Vermittlungsdienste wie Uber und Lyft haben neue Bedürfnisse für maßgeschneiderte Versicherungslösungen geschaffen. Auch durch die Mikromobilität ändert sich das Profil des klassischen Versicherungsmodells rasant. Wie Versicherer darauf reagieren, erklärt Michael Maicher, Global Partner & Director bei Allianz Partners, im vierten Teil der Interview-Serie. In den ersten drei Teilen skizzierte der Ökonom die Probleme im Bereich der Versicherung für Elektrofahrzeuge, die Herausforderungen rund um Shared Mobility sowie der Absicherung autonomer Fahrzeuge.

Welche besonderen Herausforderungen sehen Sie bei der Versicherung von Vermittlungsdiensten wie Uber oder Lyft, und welche speziellen Lösungen hat Allianz Partners dafür entwickelt?

Das Aufkommen von Vermittlungsdiensten in den letzten Jahren hat einen Bedarf an maßgeschneiderten Versicherungslösungen hervorgerufen. Allianz Partners, als führender globaler Partner von Mobilitätsplattformen, hat sich daher von Anfang an verpflichtet, diese Nachfrage zu unterstützen, um flexiblen Arbeitskräften die Leistungen und den Schutz zu bieten, den sie benötigen. Allianz Partners arbeitet heute mit verschiedenen Plattformen wie beispielsweise Uber zusammen und hat sich zum größten Anbieter von Partnerschutzversicherungen für flexible Arbeitskräfte entwickelt. Das Uber-Partnerschutzprogramm bietet zum Beispiel verschiedene Entschädigungszahlungen für Einkommensverluste bei Unfällen während der Fahrt, Verletzungen oder Krankenhausaufenthalten. Darüber hinaus haben aktive Fahrer auch außerhalb der Fahrt erhebliche Vorteile, darunter bezahlten Krankenstand und Zahlungen bei Mutter- oder Vaterschaft. Allianz Partners hat im November 2024 erneut mit Uber eine Fahrzeugunterbrechungsversicherung für deren Fahrergemeinschaft eingeführt - zunächst in Großbritannien, mit dem Ziel, diese Leistung in 2025 auf weitere Märkte auszudehnen. Diese finanzielle Absicherung hilft den Fahrern, ihr Einkommen zu schützen, wenn sie nicht arbeiten können, weil ihr Auto nicht mehr fahrtüchtig ist.

Allianz Partners bietet derzeit gemeinsam mit verschiedenen strategischen Partnern in mehr als 36 Märkten Schutz für flexible Arbeitskräfte an.

Wie will die Allianz Partners im Bereich der Mikromobilität (z.B. E-Scooter, Fahrräder) eine umfassende und erschwingliche Versicherungsabdeckung gewährleisten?

Mikromobilitätsdienste (E-Scooter, E-Bikes) haben ein rasantes Wachstum erfahren. Laut einem McKinsey-Bericht wird der Weltmarkt bis 2030 ein Volumen von 50-90 Milliarden US-Dollar erreichen. Obwohl Herausforderungen wie Sicherheit, Regulierung und Marktkonsolidierung bestehen, sehen wir ein kontinuierliches Wachstum, insbesondere in Europa.

Bei der Allianz haben wir vor mehr als vier Jahren damit begonnen, diesen Megatrend weltweit zu unterstützen. Bis heute haben wir uns als führender Versicherer im Bereich der Shared- und Mikro-Mobilität etabliert. In 2024 haben wir rund sechs Milliarden Minuten und mehr als 300.000 Fahrzeuge von mehr als 15 Betreibern in über 25 Ländern versichert - Tendenz steigend. Wir agieren hauptsächlich in Europa, aber auch im Nahen Osten und in Asien - und sind strategische Partnerschaften mit den größten Sharing-Anbietern eingegangen.

In enger Zusammenarbeit mit den Sharing-Betreibern bieten wir umfassende globale Versicherungslösungen an, die datengesteuert und nutzungsbasiert sind und direkt in die Mietkosten der Shared Mobility für die Nutzer einfließen. Um den Versicherungsschutz bezahlbar zu halten, arbeiten wir sehr eng mit unseren strategischen Geschäftspartnern zusammen, analysieren gemeinsam die Leistungen und prüfen dann notwendige Maßnahmen zur Verbesserung der Risiken.

Beim Fahren von E-Scootern oder E-Bikes bietet die Unfallversicherung den Fahrern/Nutzern Schutz bei schweren, eigenen Verletzungen. Auch bei Schäden, die sie Dritten zufügen, sind die Fahrer/Nutzer durch die Rider General Liability-Versicherung (Allgemeiner Haftpflichtschutz für die Fahrer) geschützt und versichert.